I.
Am kommenden 8. Mai - ein Sonntag im wunderschönen Monat Mai - fallen mehrere Feiertage zusammen: Frankreich gedenkt - unter der Regie des Front National mit Marine Le Pen als Reinkarnation der Jungfrau von Orléans - seiner "rechten" Nationalheiligen Jeanne d´Arc. In Deutschland gedenkt man - nicht so medienwirksam wie im Vorjahr - des 8. Mai 1945, den die "Linke", mutmaßlich inspiriert von einem Korps gehorsamer, unbekannter Parteisoldaten der "Linken"-Mitchefin Katja Kipping, in guter alter DDR-Tradition zum nationalen Gedenktag - oder nicht eher zum arbeitsfreien postproletarischen Feiertag? - erheben möchte.
Zum dritten begeht man USA-, europa- und weltweit (?) den Muttertag. Hierzulande gedenken wir dabei all der Jahre, in denen "die Kanzlerin" Merkel ob ihres umfassend fürsorglich lächelnden Auftretens als "Mutti" tituliert wurde. Diese Zeiten sind spätestens seit jenem 5. September 2015 vorbei, als "Mother Merkel" sich zur Schutzpatronin der alles Volk, genauer alle gründeutschen Enthusiasten und - innen, berauschenden "Willkommenskultur" erhob.
II.
Die Folgen der medial befeuerten "Willkommenskultur" sind bekannt: Erdogan diktierte Merkel und "Europa" die eigenen Bedingungen für die Sperrung der "Ägäis-Route" für alle "refugees", mit Ausnahme derer, die Merkel vielleicht noch in "ihr Land" lassen will. Entsprechend hat sich Merkels Physiognomie merklich verändert: Statt mit dem einst allmütterlichem Lächeln wird sie in den Print- und Netzmedien derzeit hauptsächlich mit steifer Oberlippe und verschlossener Kinnlade abgebildet.
Dass sich ihre Miene wieder aufhellt, ist nicht zu erwarten. Der Eindruck entspringt keineswegs der bekanntermaßen Merkel-misslaunigen Stimmung des Bloggers. Eine so nüchterne wie zutreffende, zugleich ironisch-kaustische Abrechung mit der politischen Lebensleistung der als Kohls "Mädchen" zur Königsmörderin gereiften CDU-Chefin und Kanzlerin - jene von mir mehrfach skizzierte Mischung aus Machtinstinkt und -kalkül, aus Opportunismus und Prinzipienlosigkeit, von deutscher Vorzeigemoral und sprachlicher Insuffizienz - war in der gestrigen FAZ auf der ersten Seite des Feuilletons - illustriert mit einem mit "der Kanzlerin" in liebevoller Predigerinnenpose - zu lesen. Der Titel: "Merkels neue Kleider". Der Autor Wolfgang Streeck, ehedem Direktor am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln, wird von der Redaktion als "ein Merkel-Kritiker von links" vorgestellt.
Ich empfehle Streecks Aufsatz dem Publikum zum Muttertag:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/regierungsstil-merkels-neue-kleider-14212048.html
III.
Dass in den "Qualitätsmedien" die großkoalitionäre Merkel-Hofberichterstattung tendenziell einer kritischeren Betrachtung ihrer performance gewichen ist, war bereits vor dem Integrationsfest (Silvesternacht 2015/16) auf der Kölner Domplatte zu beobachten. Die Tendenz hat über die Monate hin - auch im Hinblick auf die Wahlerfolge der AfD - deutlich zugenommen. Heute (in der FAZ v. 04.05.2016, S.1 unter der Überschrift "Merkel: Kein Kurswechsel der CDU wegen AfD") wird Merkel bezüglich ihrer Zurückweisung der Suggestion, sie könne ihren Regierungsstil etwas mehr ins National-Konservative ändern, mit folgenden - zitierwürdigen - Worten zitiert: "Es gibt keinerlei neue Strategie, sondern es gibt die Aufgabe, die noch entschiedener angegangen werden muss, aus uns selber heraus darzustellen, was wir wollen, wohin wir gehen und welche Überzeugungen uns tragen." Bezüglich der EU-kritischen AfD bekundet Merkel ihre Überzeugung so: "Mich trägt zum Beispiel die Überzeugung, dass wir Europa stärken müssen." Der FAZ-Kurzbericht zu Merkels Überzeugungen schließt wie folgt: "So könnten ´die Menschen´ überzeugt werden."
Eine kleine Anthologie Merkelscher Worte beglückt uns alle so in "ihrem Land" zum Muttertag 2016. Ob Merkel ihre bis dato größtkoalitonär gestützte Kanzlerschaft bis zu den nächsten Bundestagswahlen 2017 durchsteht, ob ein Kanzlerinnensturz oder ein kurzzeitig inszenierter Koalitionsbruch bevorsteht, sei als Spekulation in den Raum zwischen Kanzleramt und Bundestag (im Reichstag) gestellt. Bei Merkel ist alles möglich. Eine historische Leistung hat "die Kanzlerin" , nach fast 11 Jahren im Amt, jedenfalls schon vollbracht: Sie hat es geschafft, zu schaffen, was nicht sein durfte: eine neue Partei rechts von der CDU.
Mittwoch, 4. Mai 2016
Mittwoch, 27. April 2016
Beck is back
Vor einigen Wochen (2. März 2016 http://herbert-ammon.blogspot.de/2016/03/finale-im-reichstag.html) beschloss ich meine historische Kurzskizze über die multifunktionale, deutschem Forschergeist zu verdankende, libidosteigernde Partydroge Crystal Meth (a.k.a. Methamphetamin, Speed, Panzerschokolade) mit folgendem Passus:
"Beck legt seine Ämter nieder. Offenbar will er, der Diäten und der Pensionsansprüche halber, noch seinen Platz im Bundestag behalten. Interna aus der Grünen-Fraktion, wie man im Hinblick auf die anstehenden Landtagswahlen mit dem ob seiner Zivilcourage unersetzlichen Kollegen Beck verfahren solle, sind leider noch nicht ins Internet gelangt. Falls grüne Führungspersönlichkeiten wie Claudia Roth oder Karin Göring-Eckart, gleich Beck erfolgreiche Studienabbrecher, in Sorge um die Parteimoral ihrem Menschenrechtsexperten Beck die Niederlegung seines Mandats aufnötigen sollten, wäre dies erneut das Finale eines deutschen Kämpfers; diesmal im - nicht vor - dem Reichstag."
Die hypothetische Frage nach dem möglichen Ende der Karriere des Rundum-Experten Volker Beck hat sich erledigt: Beck is back. Der mit medizinisch indizierter Krankschreibung (ad libitum: wegen moralischer Erschöpfung, Schnupfen, Husten, Atembeschwerden, Tachykardie, temporärer Erektionsschwäche oder dergl.) abgesicherte, abrupte Rückzug vom anstrengenden politischen Tagesgeschäft unter Beibehaltung des Sitzes im Bundestag war nur ein kurzzeitiger. Nach Zahlung einer Strafe von mickrigen 7000 € und einem lockeren Eingeständnis ("war dumm") - ein mea culpa, mea maxima culpa ist nach den Riten der bundesrepublikanischen Zivilreligion für eine Absolution nicht mehr erforderlich - ist Beck, bedankt und beglückwünscht von Karin Göring-Eckart (s.o.) mit allen Ehren in seine Ämter als grüner Multifunktions-MdB zurückgekehrt. Er verzichtet jedoch - wegen der Gefahr neuerlicher Arbeitsüberlastung und eines erneuten, von der unverändert illiberalen Drogengesetzgebung ("Ich bin immer für liberale Drogenpolitik eingetreten", dixit Beck, nach seinem polizeilich gestörten Auftritt auf der heiligen "Nolle") strafbewehrten Rückgriffs auf den Wachmacher Crystal Meth auf seine Rolle als innenpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag (im Reichstag, s.o.). Zusätzlich zu all seinen sonstigen Meriten - vom Bundesverdienstkreuz bis sonstewas - ist Beck seit 2015 auch noch Träger der Leo-Baeck-Medaille. Er darf sich nach der Drogenlappalie auf der Strichermeile weiterhin ungehindert im Kölner Karneval und auf dem Evangelischen Kirchentag, selbstverständlich auch im Bundestag und bei Anne Will, für Menschen- und Schwulenrechte, für Religion und den Deutsch-Israelischen Dialog ins Zeug legen.
Welch ein Stoff für großes Drama im Shakespeare-Jahr 2016: Beck, ehedem Student (Studierender) der Theaterwissenschaften (Histrionik), hochrangiger Repräsentant der Republik (s.a. Der gründeutsche Chefmoralist im Spiegel seines Innenlebens), dem tragischen Schicksal eines Scheiterns nach glänzender Karriere gerade noch entkommen!? Oder doch nur ein weiteres Beispiel für die Banalität des Berliner Politalltags? - Ein Autor mit dem hübschen nom de plume "habimmerrecht" hat die Affäre auf der Kommentarseite des "Tagesspiegels" (27.04.2016, 0.8.49 Uhr; http://www.tagesspiegel.de/politik/nach-der-drogen-affaere-volker-beck-bleibt-religionspolitischer-sprecher-der-gruenen-fraktion/13506168.html) in Kurzprosa gefasst:
"Alles Gute! Nach dem Vorfall, der Krankschreibung und Blitzgenesung nun wieder mit Kraft für neue Aufgaben. Die Staatsanwaltschaft wartet auf neue Anzeigen."
"Beck legt seine Ämter nieder. Offenbar will er, der Diäten und der Pensionsansprüche halber, noch seinen Platz im Bundestag behalten. Interna aus der Grünen-Fraktion, wie man im Hinblick auf die anstehenden Landtagswahlen mit dem ob seiner Zivilcourage unersetzlichen Kollegen Beck verfahren solle, sind leider noch nicht ins Internet gelangt. Falls grüne Führungspersönlichkeiten wie Claudia Roth oder Karin Göring-Eckart, gleich Beck erfolgreiche Studienabbrecher, in Sorge um die Parteimoral ihrem Menschenrechtsexperten Beck die Niederlegung seines Mandats aufnötigen sollten, wäre dies erneut das Finale eines deutschen Kämpfers; diesmal im - nicht vor - dem Reichstag."
Die hypothetische Frage nach dem möglichen Ende der Karriere des Rundum-Experten Volker Beck hat sich erledigt: Beck is back. Der mit medizinisch indizierter Krankschreibung (ad libitum: wegen moralischer Erschöpfung, Schnupfen, Husten, Atembeschwerden, Tachykardie, temporärer Erektionsschwäche oder dergl.) abgesicherte, abrupte Rückzug vom anstrengenden politischen Tagesgeschäft unter Beibehaltung des Sitzes im Bundestag war nur ein kurzzeitiger. Nach Zahlung einer Strafe von mickrigen 7000 € und einem lockeren Eingeständnis ("war dumm") - ein mea culpa, mea maxima culpa ist nach den Riten der bundesrepublikanischen Zivilreligion für eine Absolution nicht mehr erforderlich - ist Beck, bedankt und beglückwünscht von Karin Göring-Eckart (s.o.) mit allen Ehren in seine Ämter als grüner Multifunktions-MdB zurückgekehrt. Er verzichtet jedoch - wegen der Gefahr neuerlicher Arbeitsüberlastung und eines erneuten, von der unverändert illiberalen Drogengesetzgebung ("Ich bin immer für liberale Drogenpolitik eingetreten", dixit Beck, nach seinem polizeilich gestörten Auftritt auf der heiligen "Nolle") strafbewehrten Rückgriffs auf den Wachmacher Crystal Meth auf seine Rolle als innenpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag (im Reichstag, s.o.). Zusätzlich zu all seinen sonstigen Meriten - vom Bundesverdienstkreuz bis sonstewas - ist Beck seit 2015 auch noch Träger der Leo-Baeck-Medaille. Er darf sich nach der Drogenlappalie auf der Strichermeile weiterhin ungehindert im Kölner Karneval und auf dem Evangelischen Kirchentag, selbstverständlich auch im Bundestag und bei Anne Will, für Menschen- und Schwulenrechte, für Religion und den Deutsch-Israelischen Dialog ins Zeug legen.
Welch ein Stoff für großes Drama im Shakespeare-Jahr 2016: Beck, ehedem Student (Studierender) der Theaterwissenschaften (Histrionik), hochrangiger Repräsentant der Republik (s.a. Der gründeutsche Chefmoralist im Spiegel seines Innenlebens), dem tragischen Schicksal eines Scheiterns nach glänzender Karriere gerade noch entkommen!? Oder doch nur ein weiteres Beispiel für die Banalität des Berliner Politalltags? - Ein Autor mit dem hübschen nom de plume "habimmerrecht" hat die Affäre auf der Kommentarseite des "Tagesspiegels" (27.04.2016, 0.8.49 Uhr; http://www.tagesspiegel.de/politik/nach-der-drogen-affaere-volker-beck-bleibt-religionspolitischer-sprecher-der-gruenen-fraktion/13506168.html) in Kurzprosa gefasst:
"Alles Gute! Nach dem Vorfall, der Krankschreibung und Blitzgenesung nun wieder mit Kraft für neue Aufgaben. Die Staatsanwaltschaft wartet auf neue Anzeigen."
Dienstag, 26. April 2016
Immer auf der richtigen Seite (mit Gott und/oder der Geschichte)
I.
Zunächst verweise ich das geneigte Publikum bezüglich der an Begriffs- Gefühls- und Zielverwirrung leidenden Nicht-Debatte über Merkels "Willkommenskultur", über die von ihr - zu Erdogans Bedingungen - plötzlich abgebremsten Flüchtlingsströme (zur Begriffsklärung siehe die Beiträge in Globkult von Eckhard Stratman-Mertens: http://www.globkult.de/gesellschaft/modelle/1092-fl%C3%BCchtlinge-sch%C3%BCtzen-%E2%80%93-einwanderung-begrenzen, von Ehrhart Körting: http://www.globkult.de/ulrich-horb-debatte/migration/1063-klarstellungen-zur-fluechtlingspolitik sowie von mir: http://www.globkult.de/gesellschaft/identitaeten/1057-fluechtlingsstroeme-einspruch-gegen-die-leichthaendige-behandlung-eines-schwierigen-themas)
sowie der damit vermengten Einwanderungsthematik - auch zu diesem Thema gibt es durchaus noch einige Fragen die Steigerung unserer Exportindustrie, die Nachfüllung unserer Rentenkassen, last but not least die Ablösung unserer Geschichtslasten betreffend - auf das in der der Welt von heute zu findende Interview mit Richard Schröder.
Mit protestantischer Nüchternheit, die sich wohltuend abhebt a) von Merkels Gefühls- und Politschwankungen b) von Margot Käßmanns Kita-Losungen (der einst West-Berlin geprägte Infantil-Neologismus ist begriffsinhaltlich ausweitbar: von Kindertagesstätten bis hin zu Kirchentagen) c) von Papst Franziskus´ demutsvoller Symbolpolitik, spricht der Theologe (ehedem SPD-Fraktionsvorsitzender in der letzten DDR-Volkskammer, heute Emeritus der Philosophie an der Humboldt-Universität) von der unzulässigen Begriffsvermischung (i.e. von real bedrohten Flüchtlingen, von vermeintlichen "Flüchtlingen" und Einwanderern). Er verweist auf das Faktum, dass - im Gegensatz zu den in den letzten Wochen im Gefolge des evidenten Chaos verbreiteten Zahlen - "Abschiebungen" - ein zugegebenermaßen unschöner Begriff - von Immigranten ohne berechtigten Aufenthaltsstatus kaum je stattgefunden haben. Die laxe bundesrepublikanische Praxis wirkt seit langem als Stimulus für die von kriminellen "Schleppern" betriebene Immigration aus Asien und Afrika.
II.
Über Barack Obamas historische Leistung ein Urteil zu fällen, sei Historikern überlassen, die sich nach seinem Abgang im nächsten Frühjahr ans Werk machen, um die Karriere und "performance" (engl.= Ausführung, Leistung, auf der Bühne: Darstellung; jetzt akad. neudt.auch: "Performanz") des ersten "farbigen" Präsidenten der USA zu würdigen. Bei seinem Auftritt auf der Hannoverschen Industriemesse machte er jedenfalls nicht den Eindruck, er sei bereits in der Phase der lame-duck-Präsidentschaft angekommen.
Obama trat den weniger Mächtigen aus dem von ihm nicht etwa als old Europe ridikülisierten, sondern als lebendiger Hort der westlichen Werte gepriesenen Europa lächelnd, locker, dynamisch - und belehrend - gegenüber. Über den Zweck seines Besuchs und seiner Reden sollte Klarheit bestehen: Es geht ihm zum einen darum, die von unterschiedlichen Kräfte genährten Zweifel an den Segnungen des Freihandels - zu US-amerikanischen Bedingungen (TTIP) - zu entkräften. Zum anderen möchte er "die Europäer", sprich: das bislang transatlantisch verbundene - und eingebundene - EU-Europa auf Kurs halten. Dafür gibt es - nicht nur aus der amerikanischen Interessenlage heraus - gute und weniger gute Gründe. Ein Freund wies mich unlängst auf die politischen - nicht primär wirtschaftlichen Folgen - eines "Brexit" für Deutschland hin: Das ungeliebte große Kind in der Mitte des Kontinents geriete erst recht wieder in die von allen Seiten mit Argwohn beäugte, (halb-)hegemoniale Mittellage...
Obama fand besonders liebevoll lobende Worte für seine Freundin Angela: Mit ihrer großherzigen "Flüchtlingspolitik" - ihre Herzklappen verengten sich im späten Reflex auf die das Wahlvolk irritierenden Szenen auf der Kölner Domplatte - habe Merkel vor aller Welt gezeigt, dass "die Geschichte auf ihrer Seite" stehe. Die Worte zierten die Schlagzeilen aller (west-)europäischen Qualitätsmedien sowie der weniger qualitätvollen Bild-Zeitung.
Der Blogger fühlt sich bei derlei Worten an frühere Zeiten und Szenen erinnert. Einst mokierten sich historisch Unbedarfte und Möchtegern-Zyniker über das Signum "Gott mit uns" auf der Gürtelschnalle preußisch-deutscher Soldaten - als wären nicht andere Heere mit denselben Insignien und Fahnen in den Krieg gezogen. Dass es ohne göttlichen und/oder geistlichen Beistand nicht so leicht geht, junge Männer (heute auch Frauen) in die Schlacht, im Zweifel also in den Tod, zu schicken, wissen auch die kühlsten Zyniker und/oder Rationalisten unter den Politikern. Aus eben diesem Grund lässt beispielsweise selbst die laizistische französische Republik Feldgeistliche (unterschiedlicher Konfession oder Religion) vor und hinter der Front agieren. Das wusste selbst der entlaufene Priester-Seminarist Stalin....
III.
Nun wissen wir seit Hegel, dass hinter allem, d.h an den einstigen Kriegsfronten sowie in den heutigen asymmetrischen Kriegen, der Weltgeist, p.p. Gott oder die Geschichte steht. Auf das künftige Urteil der Geschichte beriefen sich denn auch Revolutionäre unterschiedlicher Couleur, wenn sie nach - vorläufigem Scheitern - ihrer Absichten vor Gericht landeten. Zu erinnern ist an einen Prozess vor 93 Jahren in München. Auf das Recht der Geschichte berief sich auch der Jesuitenschüler, Jurist und Revolutionär Fidel Castro in Havanna nach seinem missglückten Sturm auf die Moncada anno 1953 im Kampf gegen den Diktator Fulgencio Batista. Am Neujahrstag 1959 behielt er tatsächlich Recht. Wie die Geschichte des nunmehr 90jährigen Revolutionärs (im Trainingsanzug von "Adidas", presumably made in China) und des Landes Kuba, dem Obama unlängst einen Besuch abstattete, weitergehen wird, wissen vorerst die Götter. Diesbezüglich ist auch keinem/-r der Kandidaten in den US-Primaries zu trauen...
Somit wissen wir auch nicht, was in der kommenden Generation - womöglich schon in wengen Jahren - aus Angela Merkels Geschichte, genauer: bei ihrem historischen Experiment, herausgekommen sein wird. Womöglich verhüllt Clio dann ihr Antlitz hinter einem protestantisch-violett bestickten Niqab.
Zunächst verweise ich das geneigte Publikum bezüglich der an Begriffs- Gefühls- und Zielverwirrung leidenden Nicht-Debatte über Merkels "Willkommenskultur", über die von ihr - zu Erdogans Bedingungen - plötzlich abgebremsten Flüchtlingsströme (zur Begriffsklärung siehe die Beiträge in Globkult von Eckhard Stratman-Mertens: http://www.globkult.de/gesellschaft/modelle/1092-fl%C3%BCchtlinge-sch%C3%BCtzen-%E2%80%93-einwanderung-begrenzen, von Ehrhart Körting: http://www.globkult.de/ulrich-horb-debatte/migration/1063-klarstellungen-zur-fluechtlingspolitik sowie von mir: http://www.globkult.de/gesellschaft/identitaeten/1057-fluechtlingsstroeme-einspruch-gegen-die-leichthaendige-behandlung-eines-schwierigen-themas)
sowie der damit vermengten Einwanderungsthematik - auch zu diesem Thema gibt es durchaus noch einige Fragen die Steigerung unserer Exportindustrie, die Nachfüllung unserer Rentenkassen, last but not least die Ablösung unserer Geschichtslasten betreffend - auf das in der der Welt von heute zu findende Interview mit Richard Schröder.
Mit protestantischer Nüchternheit, die sich wohltuend abhebt a) von Merkels Gefühls- und Politschwankungen b) von Margot Käßmanns Kita-Losungen (der einst West-Berlin geprägte Infantil-Neologismus ist begriffsinhaltlich ausweitbar: von Kindertagesstätten bis hin zu Kirchentagen) c) von Papst Franziskus´ demutsvoller Symbolpolitik, spricht der Theologe (ehedem SPD-Fraktionsvorsitzender in der letzten DDR-Volkskammer, heute Emeritus der Philosophie an der Humboldt-Universität) von der unzulässigen Begriffsvermischung (i.e. von real bedrohten Flüchtlingen, von vermeintlichen "Flüchtlingen" und Einwanderern). Er verweist auf das Faktum, dass - im Gegensatz zu den in den letzten Wochen im Gefolge des evidenten Chaos verbreiteten Zahlen - "Abschiebungen" - ein zugegebenermaßen unschöner Begriff - von Immigranten ohne berechtigten Aufenthaltsstatus kaum je stattgefunden haben. Die laxe bundesrepublikanische Praxis wirkt seit langem als Stimulus für die von kriminellen "Schleppern" betriebene Immigration aus Asien und Afrika.
Richard Schröder (s.a. http://herbert-ammon.blogspot.de/2015/11/richard-schroder-eine-evangelische.html) expliziert in klaren Worten die allenthalben - exemplarisch in Merkels wechselvollen Auftritten - verwischte Unterscheidung von Gesinnungs- und Verantwortungsethik. "Die
Kirchen können von ihren Mitgliedern mehr Barmherzigkeit verlangen. Von
Barmherzigkeit, vom Herz für die Elenden kann es nicht genug geben. Der
Staat aber darf nicht barmherzig sein. Der Staat muss gerecht sein. Er
hat nach Regeln zu handeln, und er hat die Folgen zu bedenken.
Der
Barmherzige fragt nicht viel, er hilft. Er sieht in die Augen der
Kinder von Idomeni und sagt, ´Kinderaugen lügen nicht´, und will sie
hierherholen. Den Politiker mögen die Kinderaugen genauso rühren, er
aber muss fragen: Was passiert, wenn ich heute 10.000 Menschen
hierherhole?
Dann
nämlich sind morgen weitere 10.000 Menschen da, die auch nach
Deutschland wollen. Kurzum: Wenn der Staat barmherzig wäre, wäre er
korrupt, denn er würde Ausnahmen machen. Der Barmherzige darf das." Zum Interview s. http://www.welt.de/politik/deutschland/article154741851/Ohne-Strenge-bei-Migranten-machen-wir-uns-zum-Affen.htmlII.
Über Barack Obamas historische Leistung ein Urteil zu fällen, sei Historikern überlassen, die sich nach seinem Abgang im nächsten Frühjahr ans Werk machen, um die Karriere und "performance" (engl.= Ausführung, Leistung, auf der Bühne: Darstellung; jetzt akad. neudt.auch: "Performanz") des ersten "farbigen" Präsidenten der USA zu würdigen. Bei seinem Auftritt auf der Hannoverschen Industriemesse machte er jedenfalls nicht den Eindruck, er sei bereits in der Phase der lame-duck-Präsidentschaft angekommen.
Obama trat den weniger Mächtigen aus dem von ihm nicht etwa als old Europe ridikülisierten, sondern als lebendiger Hort der westlichen Werte gepriesenen Europa lächelnd, locker, dynamisch - und belehrend - gegenüber. Über den Zweck seines Besuchs und seiner Reden sollte Klarheit bestehen: Es geht ihm zum einen darum, die von unterschiedlichen Kräfte genährten Zweifel an den Segnungen des Freihandels - zu US-amerikanischen Bedingungen (TTIP) - zu entkräften. Zum anderen möchte er "die Europäer", sprich: das bislang transatlantisch verbundene - und eingebundene - EU-Europa auf Kurs halten. Dafür gibt es - nicht nur aus der amerikanischen Interessenlage heraus - gute und weniger gute Gründe. Ein Freund wies mich unlängst auf die politischen - nicht primär wirtschaftlichen Folgen - eines "Brexit" für Deutschland hin: Das ungeliebte große Kind in der Mitte des Kontinents geriete erst recht wieder in die von allen Seiten mit Argwohn beäugte, (halb-)hegemoniale Mittellage...
Obama fand besonders liebevoll lobende Worte für seine Freundin Angela: Mit ihrer großherzigen "Flüchtlingspolitik" - ihre Herzklappen verengten sich im späten Reflex auf die das Wahlvolk irritierenden Szenen auf der Kölner Domplatte - habe Merkel vor aller Welt gezeigt, dass "die Geschichte auf ihrer Seite" stehe. Die Worte zierten die Schlagzeilen aller (west-)europäischen Qualitätsmedien sowie der weniger qualitätvollen Bild-Zeitung.
Der Blogger fühlt sich bei derlei Worten an frühere Zeiten und Szenen erinnert. Einst mokierten sich historisch Unbedarfte und Möchtegern-Zyniker über das Signum "Gott mit uns" auf der Gürtelschnalle preußisch-deutscher Soldaten - als wären nicht andere Heere mit denselben Insignien und Fahnen in den Krieg gezogen. Dass es ohne göttlichen und/oder geistlichen Beistand nicht so leicht geht, junge Männer (heute auch Frauen) in die Schlacht, im Zweifel also in den Tod, zu schicken, wissen auch die kühlsten Zyniker und/oder Rationalisten unter den Politikern. Aus eben diesem Grund lässt beispielsweise selbst die laizistische französische Republik Feldgeistliche (unterschiedlicher Konfession oder Religion) vor und hinter der Front agieren. Das wusste selbst der entlaufene Priester-Seminarist Stalin....
III.
Nun wissen wir seit Hegel, dass hinter allem, d.h an den einstigen Kriegsfronten sowie in den heutigen asymmetrischen Kriegen, der Weltgeist, p.p. Gott oder die Geschichte steht. Auf das künftige Urteil der Geschichte beriefen sich denn auch Revolutionäre unterschiedlicher Couleur, wenn sie nach - vorläufigem Scheitern - ihrer Absichten vor Gericht landeten. Zu erinnern ist an einen Prozess vor 93 Jahren in München. Auf das Recht der Geschichte berief sich auch der Jesuitenschüler, Jurist und Revolutionär Fidel Castro in Havanna nach seinem missglückten Sturm auf die Moncada anno 1953 im Kampf gegen den Diktator Fulgencio Batista. Am Neujahrstag 1959 behielt er tatsächlich Recht. Wie die Geschichte des nunmehr 90jährigen Revolutionärs (im Trainingsanzug von "Adidas", presumably made in China) und des Landes Kuba, dem Obama unlängst einen Besuch abstattete, weitergehen wird, wissen vorerst die Götter. Diesbezüglich ist auch keinem/-r der Kandidaten in den US-Primaries zu trauen...
Somit wissen wir auch nicht, was in der kommenden Generation - womöglich schon in wengen Jahren - aus Angela Merkels Geschichte, genauer: bei ihrem historischen Experiment, herausgekommen sein wird. Womöglich verhüllt Clio dann ihr Antlitz hinter einem protestantisch-violett bestickten Niqab.
Freitag, 15. April 2016
Im Gehäuse der postdeutschen Kunst
I.
Geschichtsschreibung ist ein unsicheres Metier, abhängig von Erkenntnisinteresse und Quellenlage, von Zeitgeist und politischer Wetterlage. Erst recht gilt dies für die mit dem Anspruch ästhetischen Feinsinns ausgestattete Kunstgeschichte. Dahingestellt sei daher die Frage, ob es ungeachtet der etwa in der Alten Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel zu bewundernden Romantiker und/oder der Deutschrömer je so etwas wie "deutsche Kunst" gegeben hat. Im übrigen scheint die Frage erledigt, seit man - aus plausiblen Gründen - in München aus dem "Haus der Deutschen Kunst" (Entwurf 1933, Eröffnung 1937) das Attribut samt Kapitälchen gestrichen hat.
Leider scheint der Geist der deutschen Kunst nicht so leicht zu verscheuchen, im Gegenteil. Vergeblich blieb alle Entrüstung angesichts der geschichtsvergessenen Simulation der Berliner Schlossfassade von Franco Stella. Selbst wenn die Idee als Projektion von einer Französin stammte, der prämierte Entwurf von einem Italiener - unsere postdeutsche Seele fühlt sich durch das Ding an sich gestört, selbst wenn es alsbald in seinem Innern diversity, i.e. den multiplen Geist der Kulturen der Welt, bergen soll.
II.
Es geht um die richtige Ästhetik für die Berliner Republik, um die Symbolik postnationaler Weltoffenheit. Von der Mauer, die in der Nacht am 9. November 1989 dank Günter Schabowski (gest. 1.11.2015) und Michail Gorbatschow zum Einsturz kam, ist (fast) nichts geblieben, aber das will nicht viel heißen. Es geht um die ästhetische Deutung der Bilder vom 9. November 1989 und der Tage, Wochen, Monate danach bis zum 3. Oktober 1990. Immerhin wissen wir als wertebewusste Wessis, was die mauerstürmenden Ossis und Trabbifahrer damals bewegte: die Lust auf Bananen, die Gier nach der D-Mark, das Verlangen nach schnelleren Autos. Außerdem ging´s ihnen um Freiheit und/oder Mobilität, sodann um die deutsche Einheit, Leipziger Parolen und Fahnen hin oder her! Gewiss, verdammt lange her... "History is bunk", wusste schon Heny Ford. Nichtsdestoweniger geht es darum, die reale Dialektik der Bilder von damals zu ergründen sowie all jene Emotionen, die in den Dezemberwahlen 1990 vorübergehend selbst westdeutsche Grünen-Wähler beseelten, geschichtspädagogisch zu kanalisieren. Für derlei Zwecke bedarf es einer adäquaten Symbolik. Richtig, ein deutsches Denkmal (recte Denk-mal!) müsste her!
Zur Erinnerung: Dank der Stimmen der PDS - ein längst vergessener Parteiname - wurde die Hauptstadt von Bonn nach Berlin transferiert. In processu kam dem deutschen Bedürfnis nach schuldbehaftet entsühnender Symbolik die von der Jury - deren Zusammensetzung ist dem Blogger leider nicht erinnerlich - zunächst die preisgekrönte gläserne Schüssel Norman Fosters als Dach überm Reichstag am nächsten. Allerdings erwies sich die Glasschale, die Foster - im edlen Bestreben, den finsteren Geist des Ermächtigungsgesetzes ästhetisch zu widerlegen, dem Reichstag verpassen wollte, a) für die Statik des Wallot-Torsos als zu schwer b) als historisch-ästhetisch unbrauchbar, da einer Fehlassoziation des britischen Architekten entsprungen. Sir Norman war die historische Lokalität und Realität der Kroll-Oper, Schauplatz der parlamentarischen Selbstaufgabe der Weimarer Republik, nicht bekannt. - Mit Rita Süssmuths (ehedem Bundestagspräsidentin, Haupstadtgegnerin, CDU) Segen wurde der Reichstag dann doch noch mit Fosters Ersatzidee, einer Art Eierbecher aus Glas, gekrönt und im Inneren demokratisch blau bestuhlt.
Die ethno-demokratische Inschrift "Dem Deutschen Volke" über dem Westportal des Gebäudeshatte dereinst schon Kaiser Wilhelm II. missfallen. Eine zeitgemäße Änderung - die Entfernung der Lettern - kam für die Volksvertretung bei ihrem Umzug nach Berlin noch nicht in Betracht. Immerhin entschied man sich anno 2000 mit Mehrheit für eine - dem Volke und den Hauptstadtbesuchern leider mehr oder weniger verborgene - Alternative: für einen Riesenfuttertrog mit des nachts aufleuchtender Inschrift "Der Bevölkerung", ersonnen von dem in New York residierenden biodeutschen Konzeptkünstler Hans Haacke (der sich mutmaßlich kunstdidaktisch des bekannten Brecht-Zitats bediente). Das Konzept sah folgendes vor: Die Abgeordneten, i.e. die Volksvertreter, sollten symbolträchtig Eimer mit Erden aus deutschen Landen, genauer: aus ihren Wahlkreisen, in den Hinterhof des begrifflich kontaminierten Gebäudes tragen, um den Schweinetrog aufzufüllen, sodann die Natur durch Wind und Samenflug dem demokratischen Wildwuchs zu überlassen. Der Grünen-Abgeordneten Antje Vollmer gebührt die Ehre, sich dem Konzept verweigert zu haben. Ihr widerstrebte die Idee, "Kitsch in Kübeln" nach Berlin zu tragen.
III.
In ähnlichem Ringen um die Ästhetik der Berliner Republik sollte endlich ein Denkmal für "Einheit und Freiheit", nein: "Freiheit und Einheit", vor dem Berliner Schloss errichtet werden. Ein gegenständlicher Entwurf zur Erinnerung an die Nacht vom 9. auf den 10. November 1989, kam - wenn es ihn denn je gab - gar nicht erst zur Vorlage. Geleitet von hoher historischer Sensibilität, entschied sich die unbekannte Jury für den Entwurf einer doppelseitig oval-weiträumigen, auf einem wie immer verankerten Widerlager aufruhenden Wippe aus Beton. Die ins demokratische Deutschland strömenden Massen aus aller Welt sollten durch ein dialektisch zu deutendes Schaukelspiel sinnlich erfahren, dass es den Deutschen (oder der entsprechenden Bevölkerung) endlich geglückt sei, die in früheren Zeiten (1806? 1814/15? 1848/49? 1871? 1918/19? usw.) jeweils verfehlte historische Aufgabe, Freiheit und Einheit ("Freiheit geht vor Einheit" - tröstliche Phrase aus den 1980er Jahren) zu realisieren.
Das Projekt verzögerte sich, als sich der Erstentwurf für Rollstuhlfahrer als mutmaßlich ungeeignet erwies - körperlich beeinträchtigte Patrioten wären womöglich in die Spree gerollt. Angesichts solcher Bedenken bemühte sich der Künstler und/oder das Künstlerkollektiv um eine statische Nachbesserung, denkbarerweise zusätzlich mit Geländer oder Fangnetz. Sodann sorgten sich Tierschützer und sonstige Gegner der Einheitsschaukel um die im freigelegten Sockel des einstigen Denkmals für den Kaiser wider Willen Wilhelm I. heimisch gewordenen Fledermäuse. In der letzten Woche befasste sich der Haushaltsausschuss des Bundestages mit dem projektierten Geschichtskunstobjekt. Dessen Errichtung hätte sich nach jüngsten Berechnungen von ca. 10 Millionen € auf 15 Millionen verteuert. Derlei Ausgaben erschienen den Hütern der Finanzen der Republik im Zeichen der aufgeschobenen Eurokrise als unzumutbar.
Fazit: Im Gehäuse der (post-)deutschen Kunst ist für die Darstellung glücklicher Menschen - für einen Moment historischen Glücks - kein Platz. Zum Glück blieb uns wenigstens die Schaukel erspart.
Geschichtsschreibung ist ein unsicheres Metier, abhängig von Erkenntnisinteresse und Quellenlage, von Zeitgeist und politischer Wetterlage. Erst recht gilt dies für die mit dem Anspruch ästhetischen Feinsinns ausgestattete Kunstgeschichte. Dahingestellt sei daher die Frage, ob es ungeachtet der etwa in der Alten Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel zu bewundernden Romantiker und/oder der Deutschrömer je so etwas wie "deutsche Kunst" gegeben hat. Im übrigen scheint die Frage erledigt, seit man - aus plausiblen Gründen - in München aus dem "Haus der Deutschen Kunst" (Entwurf 1933, Eröffnung 1937) das Attribut samt Kapitälchen gestrichen hat.
Leider scheint der Geist der deutschen Kunst nicht so leicht zu verscheuchen, im Gegenteil. Vergeblich blieb alle Entrüstung angesichts der geschichtsvergessenen Simulation der Berliner Schlossfassade von Franco Stella. Selbst wenn die Idee als Projektion von einer Französin stammte, der prämierte Entwurf von einem Italiener - unsere postdeutsche Seele fühlt sich durch das Ding an sich gestört, selbst wenn es alsbald in seinem Innern diversity, i.e. den multiplen Geist der Kulturen der Welt, bergen soll.
II.
Es geht um die richtige Ästhetik für die Berliner Republik, um die Symbolik postnationaler Weltoffenheit. Von der Mauer, die in der Nacht am 9. November 1989 dank Günter Schabowski (gest. 1.11.2015) und Michail Gorbatschow zum Einsturz kam, ist (fast) nichts geblieben, aber das will nicht viel heißen. Es geht um die ästhetische Deutung der Bilder vom 9. November 1989 und der Tage, Wochen, Monate danach bis zum 3. Oktober 1990. Immerhin wissen wir als wertebewusste Wessis, was die mauerstürmenden Ossis und Trabbifahrer damals bewegte: die Lust auf Bananen, die Gier nach der D-Mark, das Verlangen nach schnelleren Autos. Außerdem ging´s ihnen um Freiheit und/oder Mobilität, sodann um die deutsche Einheit, Leipziger Parolen und Fahnen hin oder her! Gewiss, verdammt lange her... "History is bunk", wusste schon Heny Ford. Nichtsdestoweniger geht es darum, die reale Dialektik der Bilder von damals zu ergründen sowie all jene Emotionen, die in den Dezemberwahlen 1990 vorübergehend selbst westdeutsche Grünen-Wähler beseelten, geschichtspädagogisch zu kanalisieren. Für derlei Zwecke bedarf es einer adäquaten Symbolik. Richtig, ein deutsches Denkmal (recte Denk-mal!) müsste her!
Zur Erinnerung: Dank der Stimmen der PDS - ein längst vergessener Parteiname - wurde die Hauptstadt von Bonn nach Berlin transferiert. In processu kam dem deutschen Bedürfnis nach schuldbehaftet entsühnender Symbolik die von der Jury - deren Zusammensetzung ist dem Blogger leider nicht erinnerlich - zunächst die preisgekrönte gläserne Schüssel Norman Fosters als Dach überm Reichstag am nächsten. Allerdings erwies sich die Glasschale, die Foster - im edlen Bestreben, den finsteren Geist des Ermächtigungsgesetzes ästhetisch zu widerlegen, dem Reichstag verpassen wollte, a) für die Statik des Wallot-Torsos als zu schwer b) als historisch-ästhetisch unbrauchbar, da einer Fehlassoziation des britischen Architekten entsprungen. Sir Norman war die historische Lokalität und Realität der Kroll-Oper, Schauplatz der parlamentarischen Selbstaufgabe der Weimarer Republik, nicht bekannt. - Mit Rita Süssmuths (ehedem Bundestagspräsidentin, Haupstadtgegnerin, CDU) Segen wurde der Reichstag dann doch noch mit Fosters Ersatzidee, einer Art Eierbecher aus Glas, gekrönt und im Inneren demokratisch blau bestuhlt.
Die ethno-demokratische Inschrift "Dem Deutschen Volke" über dem Westportal des Gebäudeshatte dereinst schon Kaiser Wilhelm II. missfallen. Eine zeitgemäße Änderung - die Entfernung der Lettern - kam für die Volksvertretung bei ihrem Umzug nach Berlin noch nicht in Betracht. Immerhin entschied man sich anno 2000 mit Mehrheit für eine - dem Volke und den Hauptstadtbesuchern leider mehr oder weniger verborgene - Alternative: für einen Riesenfuttertrog mit des nachts aufleuchtender Inschrift "Der Bevölkerung", ersonnen von dem in New York residierenden biodeutschen Konzeptkünstler Hans Haacke (der sich mutmaßlich kunstdidaktisch des bekannten Brecht-Zitats bediente). Das Konzept sah folgendes vor: Die Abgeordneten, i.e. die Volksvertreter, sollten symbolträchtig Eimer mit Erden aus deutschen Landen, genauer: aus ihren Wahlkreisen, in den Hinterhof des begrifflich kontaminierten Gebäudes tragen, um den Schweinetrog aufzufüllen, sodann die Natur durch Wind und Samenflug dem demokratischen Wildwuchs zu überlassen. Der Grünen-Abgeordneten Antje Vollmer gebührt die Ehre, sich dem Konzept verweigert zu haben. Ihr widerstrebte die Idee, "Kitsch in Kübeln" nach Berlin zu tragen.
III.
In ähnlichem Ringen um die Ästhetik der Berliner Republik sollte endlich ein Denkmal für "Einheit und Freiheit", nein: "Freiheit und Einheit", vor dem Berliner Schloss errichtet werden. Ein gegenständlicher Entwurf zur Erinnerung an die Nacht vom 9. auf den 10. November 1989, kam - wenn es ihn denn je gab - gar nicht erst zur Vorlage. Geleitet von hoher historischer Sensibilität, entschied sich die unbekannte Jury für den Entwurf einer doppelseitig oval-weiträumigen, auf einem wie immer verankerten Widerlager aufruhenden Wippe aus Beton. Die ins demokratische Deutschland strömenden Massen aus aller Welt sollten durch ein dialektisch zu deutendes Schaukelspiel sinnlich erfahren, dass es den Deutschen (oder der entsprechenden Bevölkerung) endlich geglückt sei, die in früheren Zeiten (1806? 1814/15? 1848/49? 1871? 1918/19? usw.) jeweils verfehlte historische Aufgabe, Freiheit und Einheit ("Freiheit geht vor Einheit" - tröstliche Phrase aus den 1980er Jahren) zu realisieren.
Das Projekt verzögerte sich, als sich der Erstentwurf für Rollstuhlfahrer als mutmaßlich ungeeignet erwies - körperlich beeinträchtigte Patrioten wären womöglich in die Spree gerollt. Angesichts solcher Bedenken bemühte sich der Künstler und/oder das Künstlerkollektiv um eine statische Nachbesserung, denkbarerweise zusätzlich mit Geländer oder Fangnetz. Sodann sorgten sich Tierschützer und sonstige Gegner der Einheitsschaukel um die im freigelegten Sockel des einstigen Denkmals für den Kaiser wider Willen Wilhelm I. heimisch gewordenen Fledermäuse. In der letzten Woche befasste sich der Haushaltsausschuss des Bundestages mit dem projektierten Geschichtskunstobjekt. Dessen Errichtung hätte sich nach jüngsten Berechnungen von ca. 10 Millionen € auf 15 Millionen verteuert. Derlei Ausgaben erschienen den Hütern der Finanzen der Republik im Zeichen der aufgeschobenen Eurokrise als unzumutbar.
Fazit: Im Gehäuse der (post-)deutschen Kunst ist für die Darstellung glücklicher Menschen - für einen Moment historischen Glücks - kein Platz. Zum Glück blieb uns wenigstens die Schaukel erspart.
Mittwoch, 6. April 2016
Durch Einfalt zur Vielfalt
I.
In längst vergangenen Gymnasialzeiten gehörte Johann Joachim Winckelmanns Diktum "edle Einfalt, stille Größe" zum Standardrepertoire des Philologen und/oder Deutschlehrers zur Abfertigung von Schüleraufsätzen, die sich anstelle der geforderten, ins Dialektische zielenden "Erörterung" mit einer simplen These und entsprechend schlichten, wiederholsamen Argumenten begnügten. Ein derart ungnädiger Pauker hätte auch auf die Winckelmanns Inspiration beflügelnde - von übler Schlangenvielfalt umzüngelte - Figur des Laokoon verweisen können, dessen Warnungen vor dem Troja bereichernden Danaergeschenk von der rachsüchtigen Athene abgewürgt wurden. Er hätte auch sagen können, dass eine schrille These nicht dadurch besser wird, wenn sie mit dem Holzhammer vorgetragen wird.
II.
Derlei aus dem deutsch-abendländischen Bildungsfundus geschöpfte Erinnerungen drängten sich am 1. April (!) bei der Lektüre der FAZ-Rubrik "Fremde Federn" (S.8) auf. Ich gestehe eine politische Bildungslücke: Der Name des Autors Michael Roth ("Der Autor ist Mitglied der SPD und Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt") war mir bis dato nicht bekannt. In besagter Rubrik unternimmt Herr Roth (oder dessen mit Pressekram beauftragter Referent) die Erörterung der Fragestellung "Multikulti oder Wahnwitz der Gleichförmigkeit"? In der Frage liegt bereits die demokratische Antwort: Wer am Segen der Vielfalt zweifelt, gehört zu den Kindern des Wahnwitzes. Im Aufsatz von Herrn Roth findet sich indes - aus karrierebedingter geistiger Vorsicht? - keinerlei kritischer Verweis auf seine Kabinettschefin Angela Merkel, die vor ein paar Jahren noch deklarierte: "Multikulti ist gescheitert."
Der Aufsatz über den "Wahnwitz der Gleichförmigkeit" beginnt mit düsterem Lamento: "Europa droht sich zu verlieren, wenn es nicht mehr weiß, was es im Kern ausmacht." Gewiß doch, den Kern einer europäischen Gesellschaft bilden die Werte, die Europa zusammenhalten. [Rote Randbemerkung des Korrektors: "Welche ´Werte´ gelten im Lande des EU-Aspiranten Albanien, welche im kleinalbanischen Protektorat Kosovo, welche im Euro- und Flüchtlingskrisenland Griechenland? Welche Werte hat Poroschenko in Panama angelegt? Gelten die alten neuen Werte in der Ukraine auch nach dem derzeit (Mittwoch, 06.04.2016) noch ungewissen Ausgang der Volksabstimmung in den Niederlanden über das EU-Assoziierungsabkommen mit Kiew?].
Weiter im Text: Die Werte sind laut Roth in den EU-Verträgen eindeutig fixiert: "Toleranz, Pluralismus und Nichtdiskriminierung". Ja, wenn´s so in den Verträgen steht, ist Zweifel an den Werten unzulässig. Der wertebewußte Autor hätte sein Argument jedoch korrekt differenzieren sollen: Keine Toleranz für die Intoleranten! Das gilt für alle, die unter Verdacht fallen, d.h. die renitenten Osteuropäer und insbesondere für Viktor Orbán, der soeben von Altkanzler Helmut Kohl, Europäer von Jugend auf und Protagonist der in Maastricht begründeten EU, eingeladen wurde. Frage: Um sich etwa von Kohl über die neuen EU-Werte belehren zu lassen?
Der Autor affirmiert seine These: "Die EU ist nun einmal (sic!) mehr als nur die Summe von 28 Mitgliedstaaten. Sie ist ein Wert an sich, sie bindet Länder und deren Völker." [Rote Randbemerkungen: "Reine Behauptung! Weiß Verf. nicht, dass ´Völker´ ein blumiger Begriff ist?"] Immerhin, der Schlenker wird vom Verf. sogleich korrigiert: "Gesellschaften, die sich auf einem homogenen Verständnis gründen, sind dagegen nur vorgestrig, sie widersprechen auch dem Geist der Verträge." [Rote Ringellinie (Stil!), Randbemerkung: "Unfundierte Affirmation!"]
Der Verf. fährt mit einem Definitionsversuch fort: "Vielleicht haben wir [?1? Wer ist "wir"?] nicht deutlich genug klargemacht, dass es (sc. bei "Multikulti") eben nicht um Beliebigkeit, sondern um wertegebundene Verlässlichkeit geht. Multikulturalität, - ethnizität und -religiösität [gilt nicht für Salafisten, wohl aber für die entsprechenden Spenden der wertegebundenen Saudis, der Korrektor] brauchen einen gemeinsamen Wertekanon." [Wh!]) Doch diese Werte fallen nicht einfach so vom Himmel, sie müssen vermittelt und erlernt werden - in Kindergärten und Schulen, in Jugendgruppen und Sportvereinen." [Randnotiz: "Wie wäre es mit der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht als Schule der postnationalen Multikulti-Nation?"]
Mit Merkels Rede von gestern/vorgestern (s.o.) will sich Verf. gar nicht erst auseinandersetzen, denn "nicht das Konzept des Multikulturalismus ist gescheitert, sondern dessen bisherige Umsetzung. Keine Frage, bei der Integration müssen wir noch viel besser werden." [Rot am Rande: "Keine Frage!"] Sodann fällt Verf. das allfällig affirmative Argument ein: "Schließlich ist unser Kontinent historisch schon immer ein Ort der Ein- und Zuwanderung gewesen." [Rot am Rande: "Historisch genauer! Wer? Wann? Wo? Wie?"]
"Ja, Gesellschaften, die sich offen zeigen für unterschiedliche Kulturen ["also mit unterschiedlichen Werten?"], Religionen und Ethnien, sind anstrengend. Aber sie sind eben auch (sic!) bunt und bereichernd." [Marginalie: "Wer bereichert wen? Wer bereichert sich?"] Sodann, wie dereinst im Schulaufsatz geboten, setzt der Schlußpassus den Höhepunkt im Traktat: "Wenn wir ["Nochmal: Wer ist ´wir´?"] diese Debatte jetzt nicht offensiv (!?!) führen, dann überlassen wir Europa zunehmend dem Wahnwitz der ethnischen, kulturellen und religiösen Gleichförmigkeit..."
III.
Vor derlei Macht des Arguments hätte selbst der eingangs erwähnte ungnädige Pauker resigniert. - Es bedarf eines beträchtlichen Maßes an politischer - und intellektueller - Einfalt, um sich auf die dargestellte Weise mit der durch die unverminderte, von den "Eliten" offenkundig geförderte Immigration aufgeworfenen Problemlage in West- und Mitteleuropa auseinanderzusetzen. Zur Erläuterung und Vertiefung der Problematik empfehle ich u.a. den Artikel von Martin Otto in der heutigen FAZ (v. 06.04.2106; Rubrik "Geisteswissenschaften, S. N 1) unter der Überschrift "Näheres siehe unter ´islamisches Recht´". Was "uns Europäer" (gemeint sind die Deutschen mit Geschichtstrauma) im besten Fall erwartet, faßt auf derselben Seite ein Aufsatz über die Verhältnisse in den USA zusammen: "Wer eine multikulturelle Gesellschaft will, muss auch mit den Schattenseiten leben: mehr Polizei, mehr Überwachung, weniger Solidarität, mehr Segregration und mehr Privatisierung." Sollte die Verf. mit diesem letzten Begiff den Rückzug in die Privatheit gemeint haben, so wäre dies vermutlich genau das, was der politische Klasse in Brüssel und Berlin für die EU-Staaten vorschwebt: Der mündige Bürger hat den Mund zu halten.
In längst vergangenen Gymnasialzeiten gehörte Johann Joachim Winckelmanns Diktum "edle Einfalt, stille Größe" zum Standardrepertoire des Philologen und/oder Deutschlehrers zur Abfertigung von Schüleraufsätzen, die sich anstelle der geforderten, ins Dialektische zielenden "Erörterung" mit einer simplen These und entsprechend schlichten, wiederholsamen Argumenten begnügten. Ein derart ungnädiger Pauker hätte auch auf die Winckelmanns Inspiration beflügelnde - von übler Schlangenvielfalt umzüngelte - Figur des Laokoon verweisen können, dessen Warnungen vor dem Troja bereichernden Danaergeschenk von der rachsüchtigen Athene abgewürgt wurden. Er hätte auch sagen können, dass eine schrille These nicht dadurch besser wird, wenn sie mit dem Holzhammer vorgetragen wird.
II.
Derlei aus dem deutsch-abendländischen Bildungsfundus geschöpfte Erinnerungen drängten sich am 1. April (!) bei der Lektüre der FAZ-Rubrik "Fremde Federn" (S.8) auf. Ich gestehe eine politische Bildungslücke: Der Name des Autors Michael Roth ("Der Autor ist Mitglied der SPD und Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt") war mir bis dato nicht bekannt. In besagter Rubrik unternimmt Herr Roth (oder dessen mit Pressekram beauftragter Referent) die Erörterung der Fragestellung "Multikulti oder Wahnwitz der Gleichförmigkeit"? In der Frage liegt bereits die demokratische Antwort: Wer am Segen der Vielfalt zweifelt, gehört zu den Kindern des Wahnwitzes. Im Aufsatz von Herrn Roth findet sich indes - aus karrierebedingter geistiger Vorsicht? - keinerlei kritischer Verweis auf seine Kabinettschefin Angela Merkel, die vor ein paar Jahren noch deklarierte: "Multikulti ist gescheitert."
Der Aufsatz über den "Wahnwitz der Gleichförmigkeit" beginnt mit düsterem Lamento: "Europa droht sich zu verlieren, wenn es nicht mehr weiß, was es im Kern ausmacht." Gewiß doch, den Kern einer europäischen Gesellschaft bilden die Werte, die Europa zusammenhalten. [Rote Randbemerkung des Korrektors: "Welche ´Werte´ gelten im Lande des EU-Aspiranten Albanien, welche im kleinalbanischen Protektorat Kosovo, welche im Euro- und Flüchtlingskrisenland Griechenland? Welche Werte hat Poroschenko in Panama angelegt? Gelten die alten neuen Werte in der Ukraine auch nach dem derzeit (Mittwoch, 06.04.2016) noch ungewissen Ausgang der Volksabstimmung in den Niederlanden über das EU-Assoziierungsabkommen mit Kiew?].
Weiter im Text: Die Werte sind laut Roth in den EU-Verträgen eindeutig fixiert: "Toleranz, Pluralismus und Nichtdiskriminierung". Ja, wenn´s so in den Verträgen steht, ist Zweifel an den Werten unzulässig. Der wertebewußte Autor hätte sein Argument jedoch korrekt differenzieren sollen: Keine Toleranz für die Intoleranten! Das gilt für alle, die unter Verdacht fallen, d.h. die renitenten Osteuropäer und insbesondere für Viktor Orbán, der soeben von Altkanzler Helmut Kohl, Europäer von Jugend auf und Protagonist der in Maastricht begründeten EU, eingeladen wurde. Frage: Um sich etwa von Kohl über die neuen EU-Werte belehren zu lassen?
Der Autor affirmiert seine These: "Die EU ist nun einmal (sic!) mehr als nur die Summe von 28 Mitgliedstaaten. Sie ist ein Wert an sich, sie bindet Länder und deren Völker." [Rote Randbemerkungen: "Reine Behauptung! Weiß Verf. nicht, dass ´Völker´ ein blumiger Begriff ist?"] Immerhin, der Schlenker wird vom Verf. sogleich korrigiert: "Gesellschaften, die sich auf einem homogenen Verständnis gründen, sind dagegen nur vorgestrig, sie widersprechen auch dem Geist der Verträge." [Rote Ringellinie (Stil!), Randbemerkung: "Unfundierte Affirmation!"]
Der Verf. fährt mit einem Definitionsversuch fort: "Vielleicht haben wir [?1? Wer ist "wir"?] nicht deutlich genug klargemacht, dass es (sc. bei "Multikulti") eben nicht um Beliebigkeit, sondern um wertegebundene Verlässlichkeit geht. Multikulturalität, - ethnizität und -religiösität [gilt nicht für Salafisten, wohl aber für die entsprechenden Spenden der wertegebundenen Saudis, der Korrektor] brauchen einen gemeinsamen Wertekanon." [Wh!]) Doch diese Werte fallen nicht einfach so vom Himmel, sie müssen vermittelt und erlernt werden - in Kindergärten und Schulen, in Jugendgruppen und Sportvereinen." [Randnotiz: "Wie wäre es mit der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht als Schule der postnationalen Multikulti-Nation?"]
Mit Merkels Rede von gestern/vorgestern (s.o.) will sich Verf. gar nicht erst auseinandersetzen, denn "nicht das Konzept des Multikulturalismus ist gescheitert, sondern dessen bisherige Umsetzung. Keine Frage, bei der Integration müssen wir noch viel besser werden." [Rot am Rande: "Keine Frage!"] Sodann fällt Verf. das allfällig affirmative Argument ein: "Schließlich ist unser Kontinent historisch schon immer ein Ort der Ein- und Zuwanderung gewesen." [Rot am Rande: "Historisch genauer! Wer? Wann? Wo? Wie?"]
"Ja, Gesellschaften, die sich offen zeigen für unterschiedliche Kulturen ["also mit unterschiedlichen Werten?"], Religionen und Ethnien, sind anstrengend. Aber sie sind eben auch (sic!) bunt und bereichernd." [Marginalie: "Wer bereichert wen? Wer bereichert sich?"] Sodann, wie dereinst im Schulaufsatz geboten, setzt der Schlußpassus den Höhepunkt im Traktat: "Wenn wir ["Nochmal: Wer ist ´wir´?"] diese Debatte jetzt nicht offensiv (!?!) führen, dann überlassen wir Europa zunehmend dem Wahnwitz der ethnischen, kulturellen und religiösen Gleichförmigkeit..."
III.
Vor derlei Macht des Arguments hätte selbst der eingangs erwähnte ungnädige Pauker resigniert. - Es bedarf eines beträchtlichen Maßes an politischer - und intellektueller - Einfalt, um sich auf die dargestellte Weise mit der durch die unverminderte, von den "Eliten" offenkundig geförderte Immigration aufgeworfenen Problemlage in West- und Mitteleuropa auseinanderzusetzen. Zur Erläuterung und Vertiefung der Problematik empfehle ich u.a. den Artikel von Martin Otto in der heutigen FAZ (v. 06.04.2106; Rubrik "Geisteswissenschaften, S. N 1) unter der Überschrift "Näheres siehe unter ´islamisches Recht´". Was "uns Europäer" (gemeint sind die Deutschen mit Geschichtstrauma) im besten Fall erwartet, faßt auf derselben Seite ein Aufsatz über die Verhältnisse in den USA zusammen: "Wer eine multikulturelle Gesellschaft will, muss auch mit den Schattenseiten leben: mehr Polizei, mehr Überwachung, weniger Solidarität, mehr Segregration und mehr Privatisierung." Sollte die Verf. mit diesem letzten Begiff den Rückzug in die Privatheit gemeint haben, so wäre dies vermutlich genau das, was der politische Klasse in Brüssel und Berlin für die EU-Staaten vorschwebt: Der mündige Bürger hat den Mund zu halten.
Dienstag, 5. April 2016
Broders Blick auf die neurotische Republik
Liebe Fangemeinde,
anstelle eines längst fälligen neuerlichen Kommentars zur (grün-)alldeutschen Merkelei empfehle ich die Reflexionen Henryk F. Broders über die entschwundenen Jahrzehnte der stets von Neurosen geplagten, aber trotz allem ehedem noch einigermaßen lebenstüchtigen Bundesrepublik. Broders Diagnose der jüngsten Neurose ist bestechend. Leider verfügt er nicht über die richtigen Mittel zur Therapie, i.e. die Machtinstrumente der classe politica.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article154026217/Suspekter-Tanz-auf-dem-moralischen-Hochseil.html
anstelle eines längst fälligen neuerlichen Kommentars zur (grün-)alldeutschen Merkelei empfehle ich die Reflexionen Henryk F. Broders über die entschwundenen Jahrzehnte der stets von Neurosen geplagten, aber trotz allem ehedem noch einigermaßen lebenstüchtigen Bundesrepublik. Broders Diagnose der jüngsten Neurose ist bestechend. Leider verfügt er nicht über die richtigen Mittel zur Therapie, i.e. die Machtinstrumente der classe politica.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article154026217/Suspekter-Tanz-auf-dem-moralischen-Hochseil.html
Montag, 21. März 2016
Demokratische Festeslaune rund ums Jahr
Berlin ist dabei, die ob ihres Frohsinns bekannten Regionen und Ethnien (politisch korrekter Neologismus mit noch ungeklärter Akzentsetzung; ehedem "Stamm, pl. -ä-e") Deutschlands, also den Rheinländern und den Bayern, an Fröhlichkeit und ständiger Festeslaune zu übertreffen. Für die jüngeren Leser des Blogs sei vermerkt, dass die Berliner auch schon früher gern zum Feiern aufgelegt waren, etwa bei Militärparaden Unter den Linden und allgemein bei Kaiserwetter. Auch am 22. Juni 1940 waren bestellte und nichtbestellte Berliner in Massen zum Feiern auf den Beinen, auch wenn George F. Kennan an jenem Tag in der U-Bahn einen deutlich anderen Eindruck hatte.
An diese alte - etwa seit dem 22.Juni 1941 kurzzeitig unterbrochene - Tradition des Feierns knüpft das wiedervereinte, multi- und interkulturell lebendige Berlin an. Zumindest jeden zweiten Sonnabend ziehen freudig erregte Berliner zu einer Demo, d.h. zu einem von Trommeln, "Lautis" (szenetypisches Kosewort für "Lautsprecherwagen") und demokratischem Durst auf das Bier danach inspirierten Umzug durch die Innenstadt, vorzugsweise durch Kreuzberg oder durch Friedrichshain. Damit die Freude an der Demo massenhaft ausfällt, dient der Alex allenfalls als Ausgangspunkt oder als Sammelplatz, nicht jedoch als Ort der Festivität. Die Massen, in der Regel zwischen 1500 bis 3000 antibürgerlich gestimmte Bürgerinnen und Bürger könnten sich rund um die Weltuhr verlaufen, der Lärm verhallte auf Ulbrichts Weltstadt-Piazza vielleicht ungehört. Man braucht also eine für den Verkehr gesperrte Route durch Straßen, auf denen man hörbar trommeln und feiern kann. Seltener ziehen die Demos unter den Linden zum Brandenburger Tor, denn die Linden sind durch den ewigen Bau der U-Bahn Unter den Linden, der Staatsoper, des kaum noch "umstrittenen" Stadtschlosses sowie der demokratischen Luxuswohnungen am Schinkelplatz (wo gerade dank der Berliner Baulust die Statik der Friedrich-Werderschen Kirche ins Rutschen geraten ist) für derlei Zwecke ungeeignet, wohl auch zu breit. Zudem sind die Kneipen unter den Linden rar und teuer, wie das "Einstein".
Die Feste und/oder Demos finden also in der Regel in den bewährten Regionen der Stadt statt. Wie aus der Netzausgabe des "Tagesspiegel" zu erfahren ist, war am letzten Wochenende die Stimmung in Kreuzberg wieder mal toll. 3000 Menschen aus vielerlei Ländern und Kulturen feierten einen "Karneval für Flüchtlinge" unter der Losung "My right is your right". Der Blogger fragt sich a) ob die Veranstalter des - von Merkel leider nicht besuchten - Willkommensfestes über weitere Kenntnisse des Englischen als neudeutscher Erstsprache verfügen b) ob die Organisatoren dank guter Vernetzung auch ein paar weitere refugees willkommen heißen konnten, genauer: die vor einer Woche trotz des mit Flugblättern für refugees multilingual (auch auf arabisch) mit Medienbegleitung - ich erlebte durch Zufall die Inszenierung auf der wie stets sympathetischen Glotze - operierenden moralfaschistischen "Kommando Norbert Blüm" nicht im Grenzfluß bei Idomeni Ertrunkenen und c) ob die zum Fest in Kreuzberg eingeladenen Weltkulturträger(innen) mit dem Köllsch-katholischen Begriff Karneval etwas anfangen können. Falls nein, sollte der Berliner Willkommenssenat für den nächsten Karneval einen vielsprachigen Flyer drucken und verteilen lassen. Zumindest die mit den Riten des Ramadan vertrauten Muslime dürften so den frommen Sinn des Spektakels verstehen.
An Pfingsten (mit pf statt berlinisch f) geht es dann mit dem "Karneval der Kulturen" wieder hoch her. Ein paar Wochen später sorgen die Umzugwägen mit kunstvollen Darbietungen am CSD (Christopher Street Day) für Festeslaune. Der Antikriegstag am 1. September fällt - aus welchen Gründen immer - schon seit Jahren leider sehr gemäßigt aus.
Was danach sonst noch auf dem Berliner Festprogramm steht, entzieht sich meiner Kenntnis. Offenbar stehen - dem Titel nach zu schließen - die gewohnten Berliner Wut-Festspiele zum 1. Mai (weltweiter Kampftag der Arbeiterklasse - außer in den USA - zum Gedenken an das Hay Market Massacre bzw. den Hay Market Riot [am damals ethnisch deutschen Heumarkt] in Chicago 1886) in diesem Jahr noch aus, womöglich mangels werktätiger Massen. Das historisch jüngere Prekariat neigt öffentlich weniger zu machtvollen Demonstrationen seines prekären Zustands. Angekündigt ist ein friedliches, völkerverbindendes "Myfest". Oder sollte ich mich hinsichtlich der innerstädtischen Festtagsplanung für das "Myfest" am 30.4./1.5 d.J. täuschen? Obgleich es doch "mein Fest" sein soll, wurde ich bis dato zur demokratischen Mitwirkung noch nicht eingeladen. Vielleicht kommt noch eine e-mail-Einladung zum Osterfest.
An diese alte - etwa seit dem 22.Juni 1941 kurzzeitig unterbrochene - Tradition des Feierns knüpft das wiedervereinte, multi- und interkulturell lebendige Berlin an. Zumindest jeden zweiten Sonnabend ziehen freudig erregte Berliner zu einer Demo, d.h. zu einem von Trommeln, "Lautis" (szenetypisches Kosewort für "Lautsprecherwagen") und demokratischem Durst auf das Bier danach inspirierten Umzug durch die Innenstadt, vorzugsweise durch Kreuzberg oder durch Friedrichshain. Damit die Freude an der Demo massenhaft ausfällt, dient der Alex allenfalls als Ausgangspunkt oder als Sammelplatz, nicht jedoch als Ort der Festivität. Die Massen, in der Regel zwischen 1500 bis 3000 antibürgerlich gestimmte Bürgerinnen und Bürger könnten sich rund um die Weltuhr verlaufen, der Lärm verhallte auf Ulbrichts Weltstadt-Piazza vielleicht ungehört. Man braucht also eine für den Verkehr gesperrte Route durch Straßen, auf denen man hörbar trommeln und feiern kann. Seltener ziehen die Demos unter den Linden zum Brandenburger Tor, denn die Linden sind durch den ewigen Bau der U-Bahn Unter den Linden, der Staatsoper, des kaum noch "umstrittenen" Stadtschlosses sowie der demokratischen Luxuswohnungen am Schinkelplatz (wo gerade dank der Berliner Baulust die Statik der Friedrich-Werderschen Kirche ins Rutschen geraten ist) für derlei Zwecke ungeeignet, wohl auch zu breit. Zudem sind die Kneipen unter den Linden rar und teuer, wie das "Einstein".
Die Feste und/oder Demos finden also in der Regel in den bewährten Regionen der Stadt statt. Wie aus der Netzausgabe des "Tagesspiegel" zu erfahren ist, war am letzten Wochenende die Stimmung in Kreuzberg wieder mal toll. 3000 Menschen aus vielerlei Ländern und Kulturen feierten einen "Karneval für Flüchtlinge" unter der Losung "My right is your right". Der Blogger fragt sich a) ob die Veranstalter des - von Merkel leider nicht besuchten - Willkommensfestes über weitere Kenntnisse des Englischen als neudeutscher Erstsprache verfügen b) ob die Organisatoren dank guter Vernetzung auch ein paar weitere refugees willkommen heißen konnten, genauer: die vor einer Woche trotz des mit Flugblättern für refugees multilingual (auch auf arabisch) mit Medienbegleitung - ich erlebte durch Zufall die Inszenierung auf der wie stets sympathetischen Glotze - operierenden moralfaschistischen "Kommando Norbert Blüm" nicht im Grenzfluß bei Idomeni Ertrunkenen und c) ob die zum Fest in Kreuzberg eingeladenen Weltkulturträger(innen) mit dem Köllsch-katholischen Begriff Karneval etwas anfangen können. Falls nein, sollte der Berliner Willkommenssenat für den nächsten Karneval einen vielsprachigen Flyer drucken und verteilen lassen. Zumindest die mit den Riten des Ramadan vertrauten Muslime dürften so den frommen Sinn des Spektakels verstehen.
An Pfingsten (mit pf statt berlinisch f) geht es dann mit dem "Karneval der Kulturen" wieder hoch her. Ein paar Wochen später sorgen die Umzugwägen mit kunstvollen Darbietungen am CSD (Christopher Street Day) für Festeslaune. Der Antikriegstag am 1. September fällt - aus welchen Gründen immer - schon seit Jahren leider sehr gemäßigt aus.
Was danach sonst noch auf dem Berliner Festprogramm steht, entzieht sich meiner Kenntnis. Offenbar stehen - dem Titel nach zu schließen - die gewohnten Berliner Wut-Festspiele zum 1. Mai (weltweiter Kampftag der Arbeiterklasse - außer in den USA - zum Gedenken an das Hay Market Massacre bzw. den Hay Market Riot [am damals ethnisch deutschen Heumarkt] in Chicago 1886) in diesem Jahr noch aus, womöglich mangels werktätiger Massen. Das historisch jüngere Prekariat neigt öffentlich weniger zu machtvollen Demonstrationen seines prekären Zustands. Angekündigt ist ein friedliches, völkerverbindendes "Myfest". Oder sollte ich mich hinsichtlich der innerstädtischen Festtagsplanung für das "Myfest" am 30.4./1.5 d.J. täuschen? Obgleich es doch "mein Fest" sein soll, wurde ich bis dato zur demokratischen Mitwirkung noch nicht eingeladen. Vielleicht kommt noch eine e-mail-Einladung zum Osterfest.
Montag, 14. März 2016
Kommentar zu den Märzwahlen
Das Publikum erwartet vom Blogger zu den gestrigen Märzwahlen einen Kommentar, der sich von der großkoalitionären Mißbilligung des Eindringens der "Rechtspopulisten" in den von den "demokratischen Parteien der Mitte" bis dato allein beanspruchten parlamentarischen Raum des Politischen unterscheidet. Ich enthalte mich sowohl des Lamento als auch des Jubels.
Es gilt als schlichtes Faktum zu registrieren, was ich in vorherigen Blogs bereits prognostiziert habe: Durch den Einzug der ungeliebten AfD hat sich die deutsche - und europäische - Parteienlandschaft deutlich verändert. Im medial aufbereiteten, parlamentarisch eingehegten Machtspiel um Ideologie und Interessen (sowie Pfründe) hat sich ein Faktor etabliert, der - entgegen Angela Merkels und ihres Anhangs Wunschvorstellung - auf Dauer gegründet ist. In der Medienöffentlichkeit werden neue Namen und Figuren als Konsensstörer präsent sein, die nicht ohne Mühe von ihren Gegnern "entlarvt" werden können. Leute wie Meuthen (B-W), Gauland (Brandenburg), Junge (Rhld.-Pf.), selbst die sächsisch dahersprudelnde Petry, verfügen über einiges Format und zeigen sich im Medienbetrieb, nunmehr in den ewiggleichen Talkshows den bisherigen Diskursmächtigen gewachsen.
Merkel und ihre Verbündeten unterliegen der Illusion, die unerwartet hohen Erfolge der "populistischen" AfD seien allein der "Flüchtlingskrise" zu verdanken und würden sich nach deren "Bewältigung" wieder erledigen. Der selbst geschaffene Problemkomplex - eine mit kulturell-sozialen und politischen Risiken behaftete Masseneinwanderung von außerhalb Europas - wird sich mit gutgemeinten, schuldenfinanzierten Programmen unter dem abgegriffenen Etikett "Integration" nicht lösen lassen. Vielmehr weist alles auf noch stärkere Desintegration von Staat und Gesellschaft hin als in den real existierenden "Problemvierteln" bereits evident.(Als beliebig zufällige Illustration dazu s.: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/hannover-polizei-sucht-22-jaehrigen-per-haftbefehl-nach-schuessen-bei-hochzeit-a-10822.) Die Realität widerspricht längst dem Idealbild einer friedlichen, allseits human agierenden "Zivilgesellschaft".
Entgegen allen spekulativen Wechseln auf eine glückliche Zukunft - in zehn Jahren würden die "zugewanderten" Jugendlichen, demographisch unentbehrlich, zu einem gut ausgebildeten Wirtschaftsfaktor (so bspw. DIW-Chef Fratzscher) - birgt die Transformation der Gesellschaft unkontrollierbare Risiken für unsere bereits angeknackste Wohlstandsgesellschaft. Wenn die um Merkel formierte classe politique meint, die Griechenland- und Eurokrise hinter sich zu haben, so belegen die Zahlen aus den "Südländern" das Gegenteil. Die von der EZB verfolgte Nullzinspolitik zeitigt längst negative Folgen im gesamten Versicherungsbereich, in der Einkommensminderung durch höhere Prämien und Mieten, im Wertverlust von Sparvermögen und Lebensversicherungen bis hin zu drohender Altersarmut.
Man sollte die Intelligenz und Urteilskraft des Wahlvolks nicht unterschätzen, auch nicht, was die Merkelsche Außenpolitik - sofern es sich um eine solche handelt - betrifft. Dass die Türkei als Preis für ihre vermeintliche "Kooperation" mit Merkel in der " Flüchtlingsfrage" - tausche abgelehnte Asylsucher gegen eingeladene real (?) Verfolgte - erstmal 7 Mrd. € Vorschuss, zudem Visafreiheit sowie den demokratischen Unbedenklichkeitsnachweis für die EU verlangt, ist selbst dem naivsten Gemüt nicht als politischer Erfolg zu verkaufen. Was sind die Folgen von Erdogans Umgang mit den erneut aufrührerischen Kurden hinsichtlich einer neuen "Flüchtlingswelle" aus Anatolien? Was bezweckt er mit seinen soeben neu bekräftigten EU-Ambitionen?
Auf die genannten Fragen wissen die im Bundestag vertretenen Parteien - mit Ausnahme der in den Wahlen dezimierten ("abgestraften") "Linken" um die mit hochwestmoralisch aufgeputzter Klassenkampfrhetorik operierende Katja Kipping - keine Antwort. Wenn Merkel ihre Politik im Rahmen ihrer bescheidenen Stilmittel unbelehrbar als "alternativlos" verteidigt, so wird die AfD an den Schwachstellen ihrer Politik ansetzen, um dem Volk (populus und/oder demos) Alternativen - ob realisierbar und nutzbringend durchdacht oder wiederum nur in politischer Werbeabsicht - zu offerieren.
Ob es der politisch-medialen Klasse gefällt oder nicht, mit der permanenten Wiederholung der Formel "Populismus", der Allzweckwaffe der "demokratischen", d.h. etablierten Parteien, wird sich der neue Faktor nicht mehr aus den Parlamenten vertreiben lassen. Die Koalitionsbildung an der AfD vorbei schmälert die politische Rolle der SPD, der Hauptverliererin der Wahlen (trotz des Erfolgs von Malu Dreyer) im Rahmen der Merkel-Koalitionen. Last but not least: Trotz des spektakulären Sieges von Winfried Kretschmann in B-W, hat sich die führende Rolle der Grünen im bis dato gründeutsch dominierten Allparteienkonsens gemindert. Wenn innerhalb der AfD nicht plötzlich doch noch versteckte und angebrütete - oder künftig noch zu legende - braune Kuckuckseier platzen, haben die Märzwahlen auch das ideologische Klima in Deutschland - und Europa - verändert.
Es gilt als schlichtes Faktum zu registrieren, was ich in vorherigen Blogs bereits prognostiziert habe: Durch den Einzug der ungeliebten AfD hat sich die deutsche - und europäische - Parteienlandschaft deutlich verändert. Im medial aufbereiteten, parlamentarisch eingehegten Machtspiel um Ideologie und Interessen (sowie Pfründe) hat sich ein Faktor etabliert, der - entgegen Angela Merkels und ihres Anhangs Wunschvorstellung - auf Dauer gegründet ist. In der Medienöffentlichkeit werden neue Namen und Figuren als Konsensstörer präsent sein, die nicht ohne Mühe von ihren Gegnern "entlarvt" werden können. Leute wie Meuthen (B-W), Gauland (Brandenburg), Junge (Rhld.-Pf.), selbst die sächsisch dahersprudelnde Petry, verfügen über einiges Format und zeigen sich im Medienbetrieb, nunmehr in den ewiggleichen Talkshows den bisherigen Diskursmächtigen gewachsen.
Merkel und ihre Verbündeten unterliegen der Illusion, die unerwartet hohen Erfolge der "populistischen" AfD seien allein der "Flüchtlingskrise" zu verdanken und würden sich nach deren "Bewältigung" wieder erledigen. Der selbst geschaffene Problemkomplex - eine mit kulturell-sozialen und politischen Risiken behaftete Masseneinwanderung von außerhalb Europas - wird sich mit gutgemeinten, schuldenfinanzierten Programmen unter dem abgegriffenen Etikett "Integration" nicht lösen lassen. Vielmehr weist alles auf noch stärkere Desintegration von Staat und Gesellschaft hin als in den real existierenden "Problemvierteln" bereits evident.(Als beliebig zufällige Illustration dazu s.: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/hannover-polizei-sucht-22-jaehrigen-per-haftbefehl-nach-schuessen-bei-hochzeit-a-10822.) Die Realität widerspricht längst dem Idealbild einer friedlichen, allseits human agierenden "Zivilgesellschaft".
Entgegen allen spekulativen Wechseln auf eine glückliche Zukunft - in zehn Jahren würden die "zugewanderten" Jugendlichen, demographisch unentbehrlich, zu einem gut ausgebildeten Wirtschaftsfaktor (so bspw. DIW-Chef Fratzscher) - birgt die Transformation der Gesellschaft unkontrollierbare Risiken für unsere bereits angeknackste Wohlstandsgesellschaft. Wenn die um Merkel formierte classe politique meint, die Griechenland- und Eurokrise hinter sich zu haben, so belegen die Zahlen aus den "Südländern" das Gegenteil. Die von der EZB verfolgte Nullzinspolitik zeitigt längst negative Folgen im gesamten Versicherungsbereich, in der Einkommensminderung durch höhere Prämien und Mieten, im Wertverlust von Sparvermögen und Lebensversicherungen bis hin zu drohender Altersarmut.
Man sollte die Intelligenz und Urteilskraft des Wahlvolks nicht unterschätzen, auch nicht, was die Merkelsche Außenpolitik - sofern es sich um eine solche handelt - betrifft. Dass die Türkei als Preis für ihre vermeintliche "Kooperation" mit Merkel in der " Flüchtlingsfrage" - tausche abgelehnte Asylsucher gegen eingeladene real (?) Verfolgte - erstmal 7 Mrd. € Vorschuss, zudem Visafreiheit sowie den demokratischen Unbedenklichkeitsnachweis für die EU verlangt, ist selbst dem naivsten Gemüt nicht als politischer Erfolg zu verkaufen. Was sind die Folgen von Erdogans Umgang mit den erneut aufrührerischen Kurden hinsichtlich einer neuen "Flüchtlingswelle" aus Anatolien? Was bezweckt er mit seinen soeben neu bekräftigten EU-Ambitionen?
Auf die genannten Fragen wissen die im Bundestag vertretenen Parteien - mit Ausnahme der in den Wahlen dezimierten ("abgestraften") "Linken" um die mit hochwestmoralisch aufgeputzter Klassenkampfrhetorik operierende Katja Kipping - keine Antwort. Wenn Merkel ihre Politik im Rahmen ihrer bescheidenen Stilmittel unbelehrbar als "alternativlos" verteidigt, so wird die AfD an den Schwachstellen ihrer Politik ansetzen, um dem Volk (populus und/oder demos) Alternativen - ob realisierbar und nutzbringend durchdacht oder wiederum nur in politischer Werbeabsicht - zu offerieren.
Ob es der politisch-medialen Klasse gefällt oder nicht, mit der permanenten Wiederholung der Formel "Populismus", der Allzweckwaffe der "demokratischen", d.h. etablierten Parteien, wird sich der neue Faktor nicht mehr aus den Parlamenten vertreiben lassen. Die Koalitionsbildung an der AfD vorbei schmälert die politische Rolle der SPD, der Hauptverliererin der Wahlen (trotz des Erfolgs von Malu Dreyer) im Rahmen der Merkel-Koalitionen. Last but not least: Trotz des spektakulären Sieges von Winfried Kretschmann in B-W, hat sich die führende Rolle der Grünen im bis dato gründeutsch dominierten Allparteienkonsens gemindert. Wenn innerhalb der AfD nicht plötzlich doch noch versteckte und angebrütete - oder künftig noch zu legende - braune Kuckuckseier platzen, haben die Märzwahlen auch das ideologische Klima in Deutschland - und Europa - verändert.
Donnerstag, 10. März 2016
Postmodernes Glaubensbekenntnis: Psychopath vs. cooler Rebell
I.
Alles starrt bereits jetzt auf die Hochrechnungen am kommenden Sonntag: Wie hoch steigen um 18.05h (oder bereits um 18.01?) auf den Skalen der demokratischen Geigerzähler die blauen Säulen für die AfD, wieviel verliert die CDU (sola Angelae gratia), wie tief sackt die SPD in Baden-Württemberg sowie in Sachsen-Anhalt, wie steht´s mit den roten Säulenstümpfen der "Linken" im Musterländle und in Rhld.-Pf.? Bewahrt der Landesvater Kretschmann die Grünen vor einer Depression, verursacht von den sinnlichen Vorlieben des Religions-, Drogen-, Menschen- und Schwulenrechtsexperten Beck (unlängst für vier Wochen krankgeschriebenen, noch immer MdB) ? Was wird dann aus der vielfältigen Sexualaufklärung im schwäbischen Vorschulalter?
Der Blogger, als evangelischer Landeskirchensteuerzahler zusehends religiös insensibel, verfügt trotz des von Habermas et.al. proklamierten post-secular turn, nicht über die Gabe (=charisma, agr.) )der Prophetie. Welche Prozente und Koalitionen in den drei Bundesländern nach dem 13. März demokratisch addiert werden, weiß allein der Himmel. Angekündigt sei an dieser Stelle immerhin eine Globkult-Betrachtung über den Niedergang der SPD. Den Anstoß dazu gab indes nicht erst der Artikel von Bernd Greiner in der Zeit (v. 11.03.2016), Zentralorgan der bundesrepublikanisch Wohlmeinenden, in dem er seine innere Abkehr von der von Merkel beerbten Leipzig-Eisenacher Tante bekannte.
II.
Doch was kümmern uns die realen Flüchtlinge und die von Merkels Einladung beflügelten Migranten im besten youth-bulge- und Mannesalter, wo es um existenzielle, ja religiöse Fragen geht? Antworten findet der Blogger in der heutigen Jungen Freiheit, ehedem vom Bundesverfassungsgericht aus der von NRW-Kaffeeriechern gezogenen Verdachtzone befreit, heute das Zentralorgan der deutschen demokratischen Dissidenz. Einem der Journalisten (oder einer J-in) gelang es, die Mag.a. Monika Donner, heute Juristin im Verteidigungsministerium, zuvor Offizier (ohne -in) im österreichischen Bundesheer (nicht zu verwechseln mit der von der allgemeinen Wehrpflicht befreiten Truppe von der Leyens) für ein Interview, genauer für die seit Marcel Proust beliebte Technik des Fragebogens zu gewinnen.
Selbst im Verteidigungsministerium läßt Donner (Offizier z.b.V.?) für Jasmin, ihre Frau - doch gewiß auch für das (gemeinsame?) Kind? - "alles stehen und liegen". Familienpflichten gehen offenbar der juristisch-militärischen Abwehr des altbösen Feindes vor. Nach ihren geistigen Prägungen befragt, nennt die "Juristin & Autorin" Donner - "die Bibel: Richtig geil ist, daß der psychopathische Pseudogott im ersten Teil (Altes Testament) seinen erbittertsten Kontrahenten im coolen Rebellen des zweiten Teils (Neues Testament) namens Jesus hat. So ergibt die Bibel einen Sinn, Religion allerdings nicht."
Als ihre musikalischen Vorlieben führt Mag.a. Donner "Hard Rock bis Death Metal, Meditationsmusik, Rauschen des Baches und des Windes" an. Befragt nach dem für sie "einschneidendsten Ereignis der Welt", sagt sie sodann: "Damals: Urknall: Heute: 9/11". Wäre felix Austria nicht neutal, sondern in der NATO, wäre Frau Donner damit für einen Führungsposten im SHAPE-Hauptqartier in Brüssel qualifiziert.
II.
Gut, für Österreicher, gelten die Fixpunkte und Regeln deutscher Sinnstiftung seit 1945 nicht mehr. Was mich an den obigen Bekenntnissen irritiert, ist die Frage nach dem geistigen Hintergrund und den Konsequenzen von Donners Bibelkenntnissen. Insofern Katholiken - nach protestantischem Vorurteil - eher selten zu eigenständiger Bibellekutüre neigen, ist zu vermuten, daß Mag.a. Donner in der alpenländisch-protestantischen Diaspora frühsozialisiert wurde. Dabei ist kaum anzunehmen, daß ihr eigenwilliges, manichäisch eingefärbtes Verständnis der biblischen Botschaft etwa aus dem Studium des protestantischen Theologen und Kirchenhistorikers Adolf von Harnack ("Das Wesen des Christentums", 1900; "Marcion. Das Evangelium vom fremden Gott", 1921) erwachsen sein könnte. Eher dürfte ihre Bibeldeutung aus weniger wissenschaftlichen, populären Quellen stammen.
Monika Donner verfügt auch über eine Nahtoderfahrung und findet - beneidenswert - den Tod "wunderschön". Ob Frau Donner mit ihrem postmodernen, erklärtermaßen religionsfreien Bibelverständnis außerhalb ihrer freigewählten communities ("Where I lay my head is home!", siehe Fragebogen) auf Sympathien trifft, steht dahin. Weder unter Katholiken (seit dem Vaticanum II) noch unter heutigen (!) Protestanten sind derlei dualistische Spekulationen - bei aller sonstigen Toleranz - noch tolerabel. Zudem: 1902, nach Erscheinen des "Wesens des Christentum", protestierte der Hamburger Rabbiner Paul Rieger empört gegen Harnacks Thesen von der ideellen und ethischen Überlegenheit des Neuen Testamentes.
Alles starrt bereits jetzt auf die Hochrechnungen am kommenden Sonntag: Wie hoch steigen um 18.05h (oder bereits um 18.01?) auf den Skalen der demokratischen Geigerzähler die blauen Säulen für die AfD, wieviel verliert die CDU (sola Angelae gratia), wie tief sackt die SPD in Baden-Württemberg sowie in Sachsen-Anhalt, wie steht´s mit den roten Säulenstümpfen der "Linken" im Musterländle und in Rhld.-Pf.? Bewahrt der Landesvater Kretschmann die Grünen vor einer Depression, verursacht von den sinnlichen Vorlieben des Religions-, Drogen-, Menschen- und Schwulenrechtsexperten Beck (unlängst für vier Wochen krankgeschriebenen, noch immer MdB) ? Was wird dann aus der vielfältigen Sexualaufklärung im schwäbischen Vorschulalter?
Der Blogger, als evangelischer Landeskirchensteuerzahler zusehends religiös insensibel, verfügt trotz des von Habermas et.al. proklamierten post-secular turn, nicht über die Gabe (=charisma, agr.) )der Prophetie. Welche Prozente und Koalitionen in den drei Bundesländern nach dem 13. März demokratisch addiert werden, weiß allein der Himmel. Angekündigt sei an dieser Stelle immerhin eine Globkult-Betrachtung über den Niedergang der SPD. Den Anstoß dazu gab indes nicht erst der Artikel von Bernd Greiner in der Zeit (v. 11.03.2016), Zentralorgan der bundesrepublikanisch Wohlmeinenden, in dem er seine innere Abkehr von der von Merkel beerbten Leipzig-Eisenacher Tante bekannte.
II.
Doch was kümmern uns die realen Flüchtlinge und die von Merkels Einladung beflügelten Migranten im besten youth-bulge- und Mannesalter, wo es um existenzielle, ja religiöse Fragen geht? Antworten findet der Blogger in der heutigen Jungen Freiheit, ehedem vom Bundesverfassungsgericht aus der von NRW-Kaffeeriechern gezogenen Verdachtzone befreit, heute das Zentralorgan der deutschen demokratischen Dissidenz. Einem der Journalisten (oder einer J-in) gelang es, die Mag.a. Monika Donner, heute Juristin im Verteidigungsministerium, zuvor Offizier (ohne -in) im österreichischen Bundesheer (nicht zu verwechseln mit der von der allgemeinen Wehrpflicht befreiten Truppe von der Leyens) für ein Interview, genauer für die seit Marcel Proust beliebte Technik des Fragebogens zu gewinnen.
Selbst im Verteidigungsministerium läßt Donner (Offizier z.b.V.?) für Jasmin, ihre Frau - doch gewiß auch für das (gemeinsame?) Kind? - "alles stehen und liegen". Familienpflichten gehen offenbar der juristisch-militärischen Abwehr des altbösen Feindes vor. Nach ihren geistigen Prägungen befragt, nennt die "Juristin & Autorin" Donner - "die Bibel: Richtig geil ist, daß der psychopathische Pseudogott im ersten Teil (Altes Testament) seinen erbittertsten Kontrahenten im coolen Rebellen des zweiten Teils (Neues Testament) namens Jesus hat. So ergibt die Bibel einen Sinn, Religion allerdings nicht."
Als ihre musikalischen Vorlieben führt Mag.a. Donner "Hard Rock bis Death Metal, Meditationsmusik, Rauschen des Baches und des Windes" an. Befragt nach dem für sie "einschneidendsten Ereignis der Welt", sagt sie sodann: "Damals: Urknall: Heute: 9/11". Wäre felix Austria nicht neutal, sondern in der NATO, wäre Frau Donner damit für einen Führungsposten im SHAPE-Hauptqartier in Brüssel qualifiziert.
II.
Gut, für Österreicher, gelten die Fixpunkte und Regeln deutscher Sinnstiftung seit 1945 nicht mehr. Was mich an den obigen Bekenntnissen irritiert, ist die Frage nach dem geistigen Hintergrund und den Konsequenzen von Donners Bibelkenntnissen. Insofern Katholiken - nach protestantischem Vorurteil - eher selten zu eigenständiger Bibellekutüre neigen, ist zu vermuten, daß Mag.a. Donner in der alpenländisch-protestantischen Diaspora frühsozialisiert wurde. Dabei ist kaum anzunehmen, daß ihr eigenwilliges, manichäisch eingefärbtes Verständnis der biblischen Botschaft etwa aus dem Studium des protestantischen Theologen und Kirchenhistorikers Adolf von Harnack ("Das Wesen des Christentums", 1900; "Marcion. Das Evangelium vom fremden Gott", 1921) erwachsen sein könnte. Eher dürfte ihre Bibeldeutung aus weniger wissenschaftlichen, populären Quellen stammen.
Monika Donner verfügt auch über eine Nahtoderfahrung und findet - beneidenswert - den Tod "wunderschön". Ob Frau Donner mit ihrem postmodernen, erklärtermaßen religionsfreien Bibelverständnis außerhalb ihrer freigewählten communities ("Where I lay my head is home!", siehe Fragebogen) auf Sympathien trifft, steht dahin. Weder unter Katholiken (seit dem Vaticanum II) noch unter heutigen (!) Protestanten sind derlei dualistische Spekulationen - bei aller sonstigen Toleranz - noch tolerabel. Zudem: 1902, nach Erscheinen des "Wesens des Christentum", protestierte der Hamburger Rabbiner Paul Rieger empört gegen Harnacks Thesen von der ideellen und ethischen Überlegenheit des Neuen Testamentes.
Samstag, 5. März 2016
Kurzkommentar
Kurzkommentar zum letzten Beitrag von Siebgeber:
Er tobt - nicht nur - im Busen von Tante Antifa, der reizenden Nichte von Tante Teutonica Neurotica.
Er tobt - nicht nur - im Busen von Tante Antifa, der reizenden Nichte von Tante Teutonica Neurotica.
Abonnieren
Posts (Atom)