Anstelle eines weiteren Kommentars zu dem von Merkel und der gründeutschen classe politica angerichteten Chaos verweise ich das Publikum meines Blogs auf das Interview von Henryk M. Broder im TV-Sender N 24: "Was Merkel treibt, grenzt an Untreue im Amt"
Als oberster, stets lächelnder Repräsentant unserer neudeutschen Leitkultur fungiert Bundespräsident Gauck. (Adnote: Er wollte eigentlich Journalist werden, aufgrund der deutschen, nicht nur DDR-spezifischen Geschichtsumstände wurde er ersatzweise Pastor.) Zur Zeit trägt er seine Vorstellungen von deutscher Moral, Leitkultur und Geschichte in den USA vor.
In Philadelphia, dem Ort, wo anno 1683 die ersten deutschen Glaubensflüchtlinge (späterhin bekannt als Pennsylvania Dutch) ankamen, belehrte er das studentische Publikum über die historische Bedeutung der Deutschland (und Europa) überwältigenden militanten Masseneinwanderung. Die "Flüchtlinge" - nicht etwa in der großen Mehrzahl schlichte "Migranten"? - aus Syrien, so Gauck, kämen nach Deutschland mit "denselben Gefühlen, die unsere eigenen Vorfahren einst hegten, als sie auf dem Schiff der Freiheitsstatue in New York entgegengesegelt sind: sie betreten ein Land der Hoffnung und der Chancen, der Freiheit und der Demokratie."
Das Geschichtsbild des Bundespräsidenten ist fraglos blumenreich umrankt und pastoral getönt. Allein er scheint vor Antritt der Reise von seiner Entourage (oder seiner Lebensgefährtin) nur historisch unzureichend "gebrieft" worden zu sein. Auch er selbst hätte durch einen Klick auf Google erfahren können, dass die "Statue of Liberty" (La Liberté éclairant le monde) als Geschenk der Dritten Republik an die USA erst in den Jahren 1875-1886 errichtet wurde. .
Wer "von unseren eigenen Vorfahren" - etwa im Gefolge der Wirtschaftskrise 1896 - nach Amerika auswanderte, kam bereits auf dem Dampfschiff. Die "Flüchtlinge", zu zwei Dritteln junge Männer, die heute massenweise auf Einladung Merkels und Gaucks in Deutschland hereinströmen, kommen anno 2015 in von "Mother Merkel" bezahlten Sonderzügen, selbstverständlich nur, um sich die deutsche demokratische Leitkultur anzueignen. Derlei Wahrnehmung, erwachsen aus seinem verschwurbelten Geschichtsbild, prägt Gaucks Vorstellung von der Zukunft seines - unseres - Landes.
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