Dienstag, 23. Februar 2016

Leseempfehlung: Kissler

Das unersprießliche Thema "Flüchtlingskrise",  in diesen Tagen  befeuert von den Jagdszenen in Sachsen, wird noch lange nicht beendet sein. Solange die Begriffe - politische Verfolgte, Kriegsflüchtlinge, Immigranten - gründeutsch vermengt und übertüncht werden, solange Bundeskanzlerin Merkel, obgleich  in Europa erkennbar isoliert und von ihrem Wunschpartner Erdogan desavouiert, moralisch überhöhte politische Unvernunft exerziert, ist auf Besserung der Zustände "in unserem Land" nicht zu rechnen. Ist überhaupt noch auf eine "Lösung" des durch die seit Jahren anhaltende, durch Merkels einsame Entscheidung  im September 2015 potenzierte "Zuwanderung" (german. Neologismus) akkumulierten Problemkomplexes zu hoffen? Wenn Merkel zur Erläuterung  ihrer "Flüchtlingspolitik" verkündet, sie wünsche sich, dass "Deutschland auch in Zukunft Deutschland bleibt", ist sie entweder politisch begnadet mit der Naivität einer Konfirmandin oder aber politisch gewitzt in der Verachtung der durchschnittlichen Intelligenz des Volkes - des Souveräns, laut Theorie.

Man mag spekulieren, ob Merkel, bis dato  gestützt auf eine größtkoalitionäre Mehrheit in Parlament und Medien, nach den anstehenden Landtagswahlen, welche eine deutliche Veränderung der Parteienlandschaft der Bundesrepublik mit sich bringen werden, einen Kurswechsel in der "Flüchtlingspolitik" in  Betracht zieht. Es handelt sich um eine müßige Spekulation, die den politischen und historischen Kern der mit der "Zuwanderung" verknüpften epochalen Problematik kaum berührt. Die Kernfrage ist die nach der inneren - kulturell und zivilreligiös gestützten - Verfassung "unseres Landes", genauer: nach der Zukunft der historisch, nicht abstrakt, begründeten Nationen Europas.

Zu dieser, in der Debatte über die "Flüchtlingskrise" systematisch vermiedenen Thematik hat Alexander Kissler in "Cicero" einen ins Grundsätzliche zielenden Beitrag verfasst: http://www.cicero.de/berliner-republik/merkels-asyl-und-fluechtlingspolitik-wo-steckt-denn-nun-das-volk/60534
Ich empfehle dem Publikum den zitierten Aufsatz.

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