Wenn ich mich nicht irre, stammt das Wort "Lückenpresse" von Michael Klonovsky. Insofern der Begriff die bewährte Praxis der vielen um Aufklärung aller Bundesbürger bemühten Medien trefflich beleuchtet, ist es ratsam, von Zeit zu Zeit auf verpönte Informationsquellen wie "Russia Today" zuzugreifen. Dort ist zu erfahren (https://deutsch.rt.com/nordamerika/36742-staatsbesuche-mit-schlagertrupp-erdogans-werben/), dass Präsident Erdogan, Merkels Hauptverbündeter bei der Bewältigung der "Flüchtlingskrise", unlängst eine Besuchsreise in Ländern Lateinamerikas absolviert hat, um für engere Wirtschaftsbeziehungen zu werben.
Angesichts einer beträchtlichen Anzahl von Einwanderern aus dem Nahen Osten (Araber, Türken, Kurden) stieß sein Staatsbesuch nicht allenthalben auf Sympathien. Bei seinem Auftritt in dem Institut für Hohe Nationale Studien (IEAN) in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito belehrte er das Publikum über die Rolle der kurdischen PKK, die er mit dem Terrorismus des Islamischen Staates gleichsetzte. (Zur Erläuterung: Noch unlängst wickelte der IS mit unserem Nato-Verbündeten und EU-Aspiranten Erdogan Ölgeschäfte ab.)
Erdogans Rede veranlasste einige Kritiker im Saal zu Protesten ("Erdogan asesino"). Der Besucher hatte vorgesorgt und eine Truppe von Leibwächtern mitgebracht, die sich im Umgang mit den Protestierenden tatkräftig bewährten und dabei auch eine Parlamentarierin des Gastlandes malträtierten.
Die Regierung in Quito hat den türkischen Botschafter einbestellt. Derlei peinliche Details der internationalen Beziehungen blieben dem deutschen TV- und Printmedien-Publikum m.W. bis heute erspart. Auch Merkel wird bei ihrem letzten Besuch am Bosporus, wo sie mit dem Flüchtlingshelfer Erdogan über weitere Milliarden verhandelte, den frauenfeindlichen Zwischenfall in Quito nicht zur Sprache gebracht haben. Es ist auch nicht bekannt, dass nach Erdogans Auftritten in Almanya, vorzugsweise Köln, je Ankaras Botschafter einbestellt worden sei.
II.
Vor dem skizzierten Hintergrund, der sich mit dem Bild der "Bunten Republik Deutschland" überlagert,
gewinnt ein Interview, das die Welt-Redakteurin Andrea Seibel mit der Islam-Kritikerin Necla Kelek und deren Sohn Julian (20 J.) an Aussagekraft. Ich zitiere einige Passagen aus dem Gespräch (http://www.welt.de/politik/article152184546/Merkel-muss-darueber-nachdenken-was-sie-uns-zumutet.html ):
Die Welt: In Deutschland kann man derzeit über kein anderes Thema als über die Flüchtlinge reden. Ist das typisch deutsch?
Necla Kelek:
Dann bin ich auch schon sehr deutsch. Bei uns gibt es kein anderes
Thema. Das ist eben mein Lebensthema, alles was mit Migration und
Integration zu tun hat.
[...]
Die Welt: Wie kommt es, dass Frauen wie Sie, Seyran Ates
oder Güner Balci als islamophob und hetzerisch bezeichnet werden? Ja,
dass man ausgerechnet Ihnen vorgeworfen hat, Ängste vor dem Islam zu
schüren? Sie sind doch ein solch temperamentvoller, lebensbejahender und
humorvoller Mensch.
Mutter (Necla Kelek): Das hat damit zu tun, dass ich mich dem Konsens verweigerte, besonders der muslimischstämmigen Vertreter, nicht
über Integration zu reden. Die letzten 20 Jahre waren ja
wissenschaftlich geprägt von einer unglaublichen Heroisierung und
Romantisierung von Diversität und Multikulturalität. Jede Ethnie, die
hier ihre eigene Kultur lebe, wäre eine Bereicherung, lautete das
Mantra. Und bitte nicht kritisieren. Wenn dann jemand sagt, das ist aber
nicht bereichernd, bei den Muslimen gibt es
Menschenrechtsverletzungen, dann gilt er als Störenfried. Was die Rechte
der Frauen betrifft, welche Bringschuld die Eltern haben, damit ihre
Kinder erfolgreich in der Schule sind. Das ist immer noch nicht Konsens.
Aber es stimmt, viele sind zumindest sensibilisiert worden.
[...]
Die Welt:
Ist es nicht so, dass die neuen Herausforderungen die frühere
öffentliche Debatte fast lächerlich erscheinen lassen? Da stritten wir
über Kopftücher, Schwimmbäder oder den Islamrat.
Mutter: Das
finde ich überhaupt nicht. Alle behaupten jetzt, die Grünen, die SPD,
die frühere Integration sei gelungen. Das ist doch falsch. Diese
Relativierung ohne Ende, die keine Fragen über Parallelwelten zulässt!
[Hervorh. H.A.] Ich bin empört. Das Machotum und die Gewalt an unseren Schulen wird
weiter tabuisiert, die Jungs sind im Bildungssystem Verlierer, die
Mädchen werden dann doch unter dem Druck der Familie verheiratet. Wenn
das gelungen sein soll, dann gute Nacht, was die Neuen anbelangt.
[...]
Die Welt:
Mit der Ankunft der "Araber" erscheinen die früheren türkischen
Migranten uns näher. Jahrelang haben wir mit ihnen gerungen und nun
empfinden sie sich uns auch verbundener, weil die Neuen Konkurrenten für
sie sind.
Mutter: Ich
empfinde das nicht so. Im Gegenteil: Die Islamverbände freuen sich,
dass sie noch mehr Zulauf bekommen. Sie werden ihren politischen Islam
noch besser durchsetzen, weil sie sich anmaßen, im Namen aller Muslime
zu reden. Irgendwann werden sie uns auch drohen. Das machen ja junge
Männergruppen schon heute gegenüber der Polizei. Bürgerliche
Türkischstämmige halten sich wie immer zurück. Sie fühlen sich mit der
offenen Debatte über den Islam nicht wohl. Auch unsere
"Integrationsbeauftragte" [gemeint ist Aydan Özuguz, Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatssekretärin im Bundeskanzleramt, zugleich Bundesvorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Migration und Vielfalt; Mitglied des Kuratoriums der Muslimischen Akademie, Mitglied im Kuratorium des Deutschen Historischen Museums zu Berlin, verehelicht mit Michael Neumann (SPD), ehem. Innensenator in Hamburg; Quelle: wikipedia] freut sich über die vielen Muslime. Sie hat
selber zwei gefährliche islamistische Brüder, von denen sie sich noch
nie distanziert hat und es gibt auch kein kritisches Wort zum
politischen Islam. Sie und die meisten Ämter tragenden Türken machen
Islampolitik. Auch die Parlamentarier. Das sind Islamversteher, die
nicht für Integration, sondern für Multikulti stehen.[Hervorh. H.A.]
[...]
Die Welt: Wen bedauern Sie am meisten, Merkel, die Flüchtlinge oder die Deutschen?
Mutter: Ich
bedauere die Kanzlerin nicht. Ich hoffe sehr, dass sie ernsthaft über
ihre Flüchtlingspolitik nachdenkt und was sie uns zugemutet hat. Das
Land ist nicht ihr Eigentum. Sie trägt Verantwortung für 80 Millionen.
Da kann man nicht einfach die Tür aufmachen.
Sohn: Die
Kanzlerin wollte sicher etwas Gutes tun. Aber sie scheint mir auch noch
nicht so häufig in Neukölln unterwegs gewesen zu sein. [Hervorh. H.A.]
III.
Frage: Warum fehlt es im Deutschen Bundestag an einer Opposition, welche Merkel nötigte, endlich das Richtige zu tun?
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