Sonntag, 31. Mai 2015

Der geopolitische Kern der hellenischen Euro-Finanzkrise

Zu freudiger Stimmung besteht angesichts der Weltzustände kein Anlass. Nur mit bitterer Genugtuung  mag ich daher registrieren, dass die Thesen zu "Geopolitik - Zur Wiederkehr eines verlorenen Begriffs im 21. Jahrhunderthttp://iablis.de/iablis_t/2009/ammon09.html  in der politischen Realität allenthalben Bestätigung finden. Die analytische Valenz des zu Zeiten des "bipolaren Systems" verpönten Begriffs erweist sich am Ausgreifen Chinas in Südostasien, im mörderischen Chaos in Nahost, offensichtlich auch in dem mit derzeit noch mäßigem Einsatz betriebenen Mächtespiel um die Ukraine.

Dass auf komplexe Weise auch die nur noch dem  Frieden zugetane Mittelmacht Deutschland im Rahmen - und außerhalb - der EU sich in geopolitischen Konfliktlagen wiederfindet, hört man von Zeit zu Zeit eher verhohlen aus dem Munde von Bundeskanzlerin Merkel und wenigen anderen Protagonisten des bundesrepublikanisch-demokratischen Wertesystems. Mit Erstaunen mögen daher manche Zeitgnossen die jüngste Äußerung des Bundesfinanzministers Schäuble vernehmen, hinter der anscheinend durch immer neue Schulden (und gedruckte Milliarden) verlängerten griechischen Finanzkrise stecke ein mit dem Ukraine-Konflikt verwobenes geopolitisches Problem.
Siehe:http://www.n-tv.de/wirtschaft/Schaeuble-widerspricht-Tsipras-article15185216.html?ref=yfp. (Die Information verdanke ich meiner infantilistischen Krawall- & Sex-Info-Quelle Yahoo!.

Was uns mündigen Bürgern , zugleich machtlosen bystanders, seit langem klar ist, wird nun aus berufenem Munde konzediert (nicht allzu laut proklamiert): Einen - ökonomisch durchaus vertretbaren, mithin sinnvollen -  "Grexit" wird es nicht geben, und zwar aus geopolitischen Gründen. Das also war des Pudels Kern.!? Richtig, ein Blick auf die Landkarte im östlich-südöstlichen euro-atlantischen Raum genügte, um den Kern der ewig verlängerten Finanzkrise im Euro-Raum zu erkennen: Was wäre, wenn Tsipras mit seiner Links-Rechts-Truppe sich tatsächlich dem "Dritten Rom" zu Moskau zuwenden würde? Das Ende der NATO.

Zu Freude besteht - im Blick auf die fortschreitende Enteignung des deutschen Kleinsparers (sc. der GLTQ [oder so ähnlich]-Kleinsparerin) und die schwindende Sicherheit von  Lebensversicherten - kein Anlass. Immerhin darf ich konstatieren, dass ich in meinem gestrigen Blogeintrag ("Varia, Ende Mai 2015") den geopolitischen Aspekt der hellenischen Finanzkrise ins Licht gerückt habe. Sollte etwa auch Schäuble zu den Lesern meines Blogs oder von "Globkult" gehören?

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