Um das Interesse des Publikums an meinen Unz(w)eitgemäßen Betrachtungen zu erhalten, kündige ich hiermit einen weiteren Beitrag zur Politischen Bildung an, Frucht meines digitalen Informationsdranges. Demnächst in Globkult.
Was die allgemeine - und konkret auf die künftige ökonomische Leistungskraft Deutschlands als Motor und maßgeblicher Transferbetrieb Europas bezogene - Bildungslage in diesem unserem Lande betrifft, so empfehle ich einen Artikel "Bildungspolitik auf Abwegen" des Philosophen Julian Nida-Rümelin (LMU München) in der heutigen FAZ (v. 16.0.2013, S. 7) zum Thema differenziertes Bildungssystem und und differenzierende Ausbildung.
Von einem der Grundwertekommission der SPD zugehörigen Denker kaum zu erwarten, übt Nidda-Rümelin Kritik an der allenthalben - von OECD und UN-Gremien und mancherlei "Bildungsexperten" hierzulande - geforderten Ausweitung akademischer Bildungsabschlüsse unter dem gefälligen Schlagwort "Bildung für alle", was soviel heißen soll wie "Abitur für alle", demnächst. "Bachelor for everyone". (Was ein französisches Bacc pour tous wert, zeigt sich bei Krawallen in den Banlieues. Da verbrennen die Jungen ihre Bacc-Diplome, weil sie wissen, dass sie nichts gelernt haben und mit einem solchen Papier keinen Job bekommen.)
Nida-Rümelin weist die zugrundeliegende These zurück, alle Jungen seien - bei entsprechender Förderung - zu akademisch-wissenschaftlicher Leistung gleich geneigt und befähigt. Ohne jegliche Abwertung unterschiedlicher Begabungen und Eignungen sei ein Bildungssystem vonnöten, das - auf durchaus unterschiedlichem Niveau der fachlichen Anforderungen - den Bildungsvoraussetzungen, Bildungschancen und -interessen der jungen Menschen Rechnung trägt.
Nida-Rümelins Plädoyer läuft auf eine Verteidigung des - noch - bestehenden deutschen dualen Bildungssystems hinaus, das über betriebliche und schulische Ausbildung in handwerklichen, technischen und allgemein praxisbezogenen Branchen Berufschancen bereitstelle und die Produktivität der wesentlich von kleinen und mittleren Betrieben getragenen Wirtschaft gewährleiste.
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