Donnerstag, 12. Mai 2016

Unstatthafte Liaison: Landsleute unter sich

Letzte Woche waren in einer versteckten Randspalte der FAZ - die exakte Datierung ist mir wegen des Verlustes des betreffenden Exemplars nicht möglich - biographische Informationen von äußerst bedenklicher Natur zu lesen. Da ging es um die begrifflich und moralisch unzulässige, allein mit wissenschaftlich negativ besetzten Begriffen wie "kulturalistisch" und/oder "essentalistisch" zu definierende, auf landsmannschaftlicher Verbundenheit beruhende Beziehung zwischen dem anno 1975 verstorbenen Diktator Francisco Bahamonde Franco und Cubas Diktator Fidel Castro. Mir war bekannt, dass sich Fidel mit Francos Informationsminister - derartige Ämter sind in derlei Regierungssystemen unverzichtbar - Fraga Iribarne stets gut verstanden hatte. Nun war zu erfahren, dass der zum Kommunismus konvertierte Revolutionär Fidel anlässlich des Ablebens des unerbittlichen Reaktionärs Franco, Namensgeber des Franco-Faschismus, eine dreitägige Staatstrauer anordnen liess.


Wie ist derartiges politisches und begriffliches Fehlverhalten zu erklären? Aus der Geistesverwandtschaft von Diktatoren? Aus der geschichtsnotorischen Aversion der beiden gegen die Yanquis? Aus der intimen Nähe des bigotten Franco und des von franquistischen Jesuiten erzogenen Atheisten Fidel zur härteren Version des Katholizismus? Derlei Spekulationen führen wissenschaftlich nicht weiter.

Somit bleibt als einzige überzeugende Erklärung die vor- sowie antidemokratische, mithin RECHTE an im rauhen Galizien verwurzelte Seelenverwandtschaft. Auch der Castro-Freund Fraga Iribarne kam aus der Region...

Nachdem die Globkult-Leser/##**--Innen soeben erneut von Henning Eichberg über die Links-Rechts-Phänomenologie aufgeklärt wurden, werden sie womöglich durch die hier kolportierte FAZ-Randnotiz in neuerliche Verwirrung gestürzt.

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