Montag, 25. Januar 2016

Unbotmäßige Fakten per Leserbrief: Ultima ratio civis

I.
Natürlich verlangt die von Merkel ausgelöste, mit  Starrsinn  prolongierte "Flüchtlingkrise" einen weiteren Kommentar. Das  Chaos wird  auch mit dem von Julia Klöckner im Blick auf die Umfragen in Rheinland-Pfalz (und bundesweit) gegen (oder für?) Merkel ins Spiel gebrachten Plan A 2 (= B oder C oder D) nicht so schnell zu bändigen sein. Mit Sicherheit  wird dies nicht nicht vor den das politische System der Bundesrepublik künftighin grundlegend verändernden  Landtagswahlen im März gelingen, und womöglich überhaupt nicht mehr. Eine Betrachtung über Ursachen, Folgen und Verantwortung der Europa bedrohenden Merkel-deutschen Fehlentscheidungen sei daher hier nur angekündigt. - Einer ironischen Notiz wert ist gleichwohl das Faktum, dass in Essen-Nord alt-sozialdemokratische Ortsverbände eine Blockade vor "Flüchtlingsheimen" planten, ehe sie von ihren Parteioberen an die Kandarre genommen wurden...

II:
Seit Installation seines Blogs ist der Blogger  strebend bemüht, mit Unz(w)eitgemäßen Betrachtungen  der herrschenden Ideologie aufklärerisch ("...sich seines  Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen") entgegenzuwirken - ob mit "nachhaltigem" (!) Erfolg im globalen Ungefähr des www. sei dahingestellt. Immerhin bekundet auf Google+ eine Anzahl von "Followern" ihr Interesse. Gleichviel: Die sinkenden Auflagezahlen der bis dato  diskursbeherrschenden "Qualitätszeitungen" einerseits, der Aufstieg der Internet-Portale mit politisch unerwünschten Nachrichten sowie vom gründeutschen mainstream abweichenden Kommentaren andererseits verbieten resignative Kulturkritik bezüglich der global (global-kapitalistisch) induzierten Menschheitsverbrüderung auf geistig denkbar niedrigstem Niveau.

III.
Die ältere Methode  des Einspruch und Widerspruchs zum medialen Informations- und Meinungsmonopol  ist der Leserbrief (sofern der/die Leserbriefschreiber/in noch auf einen verständnisvollen Redakteur rechnen darf. So geschehen in der heutigen FAZ (25.01.2016, S. 18). Unter der Überschrift "Was Breslau angeht" befaßt sich der Leser Dr. Johannes Sziborsky  mit einem   Artikel vom 7. Januar, in dem der mit  Reiseberichten in der FAZ häufig vertretene Autor Volker Mehnert euphorisch aus der für 2016 zur "Kulturhauptstadt Europas" erhobenen niederschlesischen Metropole berichtete.

An nicht weniger als zehn Beispielen belegt Sziborsky, dass der Artikel von Unkennntis und/oder Fahrlässigkeit im Umgang mit elementaren historischen Fakten durchzogen ist.  Dass hinter derlei Schludrigkeit ein politisch devoter Gestus, das Ausweichen vor der historischen Wirklichkeit steckt, war - auch für mich bei der Lektüre des Textes - leicht erkennbar. Der ignorante Umgang mit den Fakten korrespondiert mit der zeitgeistig "korrekten" Interpretation der Fakten.

Aus Sziborskys fundierter, nicht bloß empörter Kritik sei hier - auch im Hinblick auf die unerquickliche, medial aufbereitete Gegenwart (s.o.) - ein zentraler Passus zitiert: "...Man liest vom jüdischen und polnischen ´Erbe´ der Stadt, schließlich vom ´Erbe der Multikulturalität´. Konkrete Angaben? Natürlich Fehlanzeige. Man liest, Breslau sei das ´Mahnmal für das ewige Flüchtlingselend dieser Welt´. Ein Gipfel der Verschleierung. Hier in Breslau, in Schlesien, in den deutschen Ostprovinzen, handelte es sich nach Kriegsende nicht um Flucht, sondern um eine brutale, flächendeckende, völkerrechtswidrige Vertreibung fast der ganzen Bevölkerung, etwas Einmaliges in der europäischen Geschichte."

IV.
Mit einem solchen Zitat, mit der bloßen Benennung der banalen Fakten, begibt sich der Blogger in die Kopfschußlinie der bundesrepublikanischen Gesinnungshüter. Je m´en fous. Der Einspruch gegen den herrschenden Konformismus -  per Leserbrief oder per Blog - ist nicht nur das Recht, sondern das letzte Mittel eines Bürgers (des "Souveräns") in diesem Lande. Ultima ratio civis.   

Mittwoch, 13. Januar 2016

Leseempfehlung bezüglich Merkels Karnevals der Kulturen

I.
Wie auch anders: Um die politischen, juristischen, kulturellen Hintergründe und Konsequenzen der - nicht nur im weltoffenen Köln -   offenbar mißglückten interkulturellen Begegnungen in der Neujahrsnacht ist ein Streit entbrannt. Laut Bundesjustizminister Heiko Maas handelte es sich um einen "zeitweiligen Zivilisationsbruch". Da nur zeitweilig, gilt es nun, die Wogen populistischer Erregung zu glätten, den Volkszorn in den Lagern von Pegida, Hogesa etc. einzugrenzen und zu konservieren.

Grundlegend für die erfolgreiche Abwehr aller "rechten" Kritik an dem von Bundeskanzlerin Merkel im Spätsommer 2015 zum zivilreligiösen Fest der Bundesrepublik erhobenen Karneval der Kulturen - in der Hauptstadt Berlin seit je zu Pfingsten das kulturelle Großereignis des Jahres - ist die zu vermittelnde Einsicht,  "die Männer", insbesondere die biodeutschen,  "sind alle Verbrecher", wie  "Die Ärzte" (eine an der Legida- oder Pegida-Front auch antifaschistisch engagierte Popband) seit langem erkannt haben. Zum alltäglichen männlich-sexistischen Gebaren gehört etwa, einer Dame in den Mantel zu helfen oder die Autotüre zu öffnen.

Der Blogger ist beeindruckt von dem Aktionismus, den "die Politik" derzeit hinsichtlich des juristisch angemessenen Umgangs mit umständehalber straffällig gewordenen Asylgenießern und trotz aller Nachsicht unberechtigt Asylsuchenden an den Tag legt. Wie man - ungefähr geschätzt - eine weitere Million von mit Entschlossenheit immigrierenden Migranten im Jahre 2016 den Zugang zu den bundesrepublikanischen Fleischtöpfen zu verwehren gedenkt, ist bei derlei angekündigten Maßnahmen und deren bekannt mühseliger juristisch-polizeilichen Umsetzung leider nicht abzusehen. Der  Bundesbürger kann indes auf die kinderlose Kanzlerin Merkel ("Mother Merkel") vertrauen: "Wir sind 82 Millionen." "Wir schaffen das." Wir können der Schlacht  um die Bewahrung unserer grenzenlos weltoffenen Gesellschaft also gelassen entgegensehen.


II.
Vor dem Hintergrund einer Realität, die im Blick auf die kommende Generation (von der Leyden: "In 25 Jahren können wir dann zurückblicken und stolz sein" - oder so ähnlich) für Satire ungeeignet ist, empfehle ich den Lesern meines Blogs, sofern sie ihn nicht via Globkult öffnen, den letzten Eintrag in der besagten Internet-Zeitschrift.

Unter dem Titel "An den Grenzen Europas" präsentiert der Autor Heinz Theisen eine ideologiefreie, nüchterne und kluge Analyse des aus der "Migration" resultierenden Kulturkonflikts zwischen liberal-universalistischer "Weltoffenheit" und eines an "Grenzen" (Nationalstaaten in einem sich politisch-kulturell klardefinierenden Europa) orientierten Selbsverständnisses. http://www.globkult.de/politik/europa/1065-an-den-grenzen-europas-

Aus dem Aufsatz, in dem nicht zufällig über die Relativität der alten Begriffe von "links und "rechts" reflektiert wird, sei hier folgender Passus zitiert:
"Mit der Wiederkehr der Kulturen außerhalb der westlichen Welt und mit dem Verlangen nach neuen Begrenzungen in Europa mehren sich die Anzeichen, dass die permanente Entgrenzung an Akzeptanz verliert. Deren Befürworter flüchten sich vor Kritik in die Moralisierung des Problems. Statt ›richtig und falsch‹ werden ›gut und böse‹ zu den entscheidenden Maßstäben, so dass die Ideologie der wünschenswerten Grenzenlosigkeit trotz aller schon erkennbaren Defizite in der Debatte dominant bleibt. Es wäre aber diskussionsbedürftig, ob eine gesinnungsethische Moral, die die Kontexte und Folgen ihres Handelns ausblendet, noch verantwortbar ist."

Sonntag, 10. Januar 2016

"Merkel must go" - ein amerikanischer Appell an den mediatisierten deutschen Souverän

I.
Dass die "sozialen Medien" zu altdeutscher Kulturkritik inspirieren, sei dahingestellt. Warum sie als "social media" gelten, obgleich viele  Facebook-"Freunde" mit allerlei solipsistischen Ergüssen oft genug das Prädikat "unsozial" verdienen,  stelle ich hier als Frage in den digitalen Raum. Und doch: Nicht alles am Internet ist schlecht. Der Blogger hätte sonst kaum eine Chance, ein Publikum zu finden, dem er sein Unbehagen über die Weltläufte plausibel machen könnte.

Auch aus den  "Kreisen", die uns Internet-User mit ihren Geistesblitzen,  Welterklärungen und Seelenergüssen überschütten, erfährt man zuweilen Neues und Nützliches. Gleichsam als Nachtrag zu meinem gestrigen Blog ( http://herbert-ammon.blogspot.de/2016/01/willkommenskultur-in-praxi.html )    übermittelte ein "Freund" aus einem meiner "Kreise" einen bemerkenswerten, lesenswerten Artikel aus der sonst überwiegend nur gegen payment zugänglichen New York Times.

II.
Unter der Überschrift "Germany on the Brink" ("Deutschland am Rande des Abgrunds", in: NYT Jan., 2016 http://www.nytimes.com/2016/01/10/opinion/sunday/germany-on-the-brink.html?ref=world&_r=1) legt der Kolumnist Ross Douthat  eine illusionslose Betrachtung der deutschen Zustände vor. Nachfolgend einige zentrale Aussagen:

"In the German case the important number here isn’t the country’s total population, currently 82 million. It’s the twentysomething population, which was less than 10 million in 2013 (and of course already included many immigrants). In that cohort and every cohort afterward, the current influx could have a transformative effect.
How transformative depends on whether these men eventually find a way to bring brides and families to Europe as well. In terms of immediate civil peace, family formation or unification offers promise, since men with wives and children are less likely to grope revelers or graffiti synagogues or seek the solidarity of radicalism.
But it could also double or treble this migration’s demographic impact, pushing Germany toward a possible future in which half the under-40 population would consist of Middle Eastern and North African immigrants and their children.
If you believe that an aging, secularized, heretofore-mostly-homogeneous society is likely to peacefully absorb a migration of that size and scale of cultural difference, then you have a bright future as a spokesman for the current German government.
You’re also a fool. Such a transformation promises increasing polarization among natives and new arrivals alike. It threatens not just a spike in terrorism but a rebirth of 1930s-style political violence."

Der Autor widerlegt in wenigen aussagekräftigen Sätzen die gesamte, seit Jahren politisch-medial propagierte, seit Sommer 2015 auch von Merkel offensiv vorgetragene Rhetorik. Douthat schließt mit folgendem Appell: "

"...Prudence requires doing everything possible to prevent it [sc. scenes of civil war]. That means closing Germany’s borders to new arrivals for the time being. It means beginning an orderly deportation process for able-bodied young men. It means giving up the fond illusion that Germany’s past sins can be absolved with a reckless humanitarianism in the present.

It means that Angela Merkel must go so that her country, and the continent it bestrides, can avoid paying too high a price for her high-minded folly (bold print mine, H.A.).

III.
Der Appell aus dem Mutterland der westlichen Demokratie, in guter demokratischer Absicht an den Souverän gerichtet, zielt selbstverständlich an der Verfassungswirklichkeit der parlamentarischen Demokratie, genauer: an den Mechanismen des bundesrepublikanischen Parteienstaates, vorbei. Er hätte erst dann irgendwelche Chancen, wenn die CDU in den Umfragen von ihrem 40%-Polster abstürzte und die kommenden Landtagswahlen das Parteiengefüge erschütterten.

Nichtsdestoweniger: Das Faktum, dass die New York Times, wichtigste Stimme des linksliberalen (liberal) Amerika, eine derartige Attacke auf  Merkels gründeutschen Destruktionskurs publiziert,  ist ein Zeichen der Hoffnung.

Samstag, 9. Januar 2016

Willkommenskultur in praxi

I.
Wann, unter welchen historischen - genauer: postmodern-antihistorischen - Voraussetzungen und mit welchen politisch-ideologischen Absichten die "Willkommenskultur" als grün-medialer Neologismus die an  "Kultur"-Composita überreiche phraseología politica Teutonica erstmals bereicherte, wäre ein  lohnendes Thema für den Erwerb eines "Bachelor" (ungegendertes Maskulinum; de facto faschistisch) in Fächern wie Kulturmanagement, Tourismus, Migrationsforschung oder dergl. Für einen Blog-Eintrag  scheint das Thema aufgrund seiner definitorischen Umfänglichkeit begriffsanalytisch ungeeignet.

Ungeachtet aller Definitionsschwierigkeiten erlebte der Begriff "Willkommenskultur" in der Neujahrsnacht zu Köln, Hamburg Stuttgart und anderswo seine Umkehrung in der sozio-kulturellen Praxis Tausender von Ankömmlingen in der postdeutsch-bundesrepublikanischen  "Aufnahmegesellschaft". Die rechtlich, statistisch, kulturell und begrifflich von der Mehrheitsgesellschaft gemeinhin nahezu ununterscheidbaren Migranten/ Menschen mit Migrationshintergrund/refugees/Flüchtlinge/Neubürger demonstrierten mit erstaunlichem élan vitale ihre Integrationsbereitschaft in die wertegebundeme europäische (nicht etwa abendländische) Kultur sowie insbesondere ihre Hochschätzung deutscher Willkommenskultur.

Die  Details der interkulturellen Begegnung in der Silvesternacht wurden den weltoffenen (bio-deutschen sowie voll-integrierten) Bürgerinnen und Bürgern in den TV-Leitmedien ARD und ZDF leider nur häppchenweise und mit einiger Verzögerung mitgeteilt. Die politischen Konsequenzen aus derlei Informationspannen trägt derzeit indes nur der von seinem NRW-Innenminister suspendierte Kölner Polizeipräsident. Der Parteifreund - ein politisches Bauernopfer.

II.
Während das gründeutsche Leitorgan taz die von Migranten demonstrierte Silvesterfreude - ohne Rücksicht auf die vom Münchner Polizeichef statistisch belegten Fakten (s. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/die-uebergriffe-in-koeln-und-falsche-zahlen-von-der-wiesn-14004617.html) -  in das bekannt sexistische Gebaren bio-deutscher Männer auf  Events wie der Müncher "Wies´n" einordnet, verleiht Bild - ebenfalls leicht zeitverzögert - Volkes Erstaunen, ja stammtischliche Empörung über den taktlosen Umgang der Neubürger (m.) mit der deutschen Willkommenskultur Ausdruck. Wir Demokraten (-innen; *innen, nach jüngster "links" verordneter Rechtschreibung)  sind dankbar und erleichtert: Bild fungiert endlich wieder auch als populistische vox populi, nicht nur als volksnahe vox Angelae.

Ein Lob gebührt der FAZ, die in Beiträgen Leitartikeln und Glossen (aus der Feder von Jasper von Altenbockum, Reinhart Müller und Berthold Kohler) Merkels Einladung an alle Welt sowie ihren pseudo-universalistischen Starrsinn in der Asylfrage ("keine  Obergrenze") von Anbeginn als politisch unverantwortlich zurückgewiesen haben. In der heutigen Samstag-Ausgabe (v. 9. Jan. 2015, S.3) legt Günter Bannas unter Bezug auf die Neujahrsansprache Merkels (genauer: auf den vom Redenschreiber reproduzierten Phrasenkatalog) unter der Überschrift "Die dementierte Kanzlerin" die Faktenlage dar. Er fragt: "Bleibt trotzdem alles, wie es war?"

Vermutlich ja. Es steht zu befürchten, dass die bundesdeutsche classe  politica allenfalls bis zu den nächsten Landtagswahlen gegensteuert. Immerhin: Innenminister de Maizière regt an, man solle das für die Abschiebung von straffälligen Aslyberwerbern bislang gültige Straßmaß von drei (!) Jahren auf ein Jahr reduzieren. Sollte derlei im Kabinett ernsthaft diskutiert - kaum beschlossen - werden,  ist dem preußischen Verteidiger des Rechtsstaates de Maizière der Aufschrei ("Shit-storm") der medialen Moralhüter gewiß.

Der Artikel Bannas´ rekapituliert nicht nur Merkels Gebaren in der "Flüchtlingskrise" vor (mediale Begegnung  mit einem weinenden palästinensischen Flüchtlingsmädchen, dem sie seinerzeit unter Bezug auf die Rechtslage beschied, "nicht alle könnten bleiben") und nach dem 31. August 2015 ("Wir schaffen das").  Der FAZ-Redakteur hat seinen Aufsatz mit  Formeln des "merkelschen Deutsch" angereichert. Zuletzt erläuterte Merkel dem rumänischen Ministerpräsidenten Dacian Ciolos  Aspekte ihrer Willkommenskultur wie folgt: "Das Gefühl - von in diesem Fall Frauen -, sich völlig schutzlos ausgeliefert zu fühlen, ist auch für mich persönlich unerträglich." "Aber wir müssen auch und  immer wieder über die Grundlagen unseres kulturellen Zusammenlebens in Deutschland sprechen." Daraus Merkels politische Folgerung:  "Dabei muss eben immer wieder überprüft werden, ob wir, was Ausreisenotwendigkeiten oder Ausweisungen aus Deutschland anbelangt, schon alles getan haben, was notwendig ist, um hier klare Zeichen an diejenigen zu setzen, die nicht gewillt sind, unsere Rechtsordnung einzuhalten."

III.
Ich verweise auf meine  früheren Kommentare zu Merkels deutschem Sprachgebrauch: http://herbert-ammon.blogspot.de/2015/09/historisch-politische-bilanz-der.html  Der Thematik "The Great Migration"  (http://herbert-ammon.blogspot.de/2015/07/the-great-migration.html; s.a. http://herbert-ammon.blogspot.de/2015/09/kritik-der-grundeutschen-gewissenskultur.html) hat die in Dresden erscheinende Vierteljahresschrift Tumult. Zeitschrift für Konsensstörung  in ihrer Winterausgabe 2015/2016 ein Heft gewidmet. Ich empfehle dem Publikum die Lektüre. Daraus eine Passage aus dem Editorial des Heausgebers Frank Böckelmann: "Liebe Leser, haben Sie als Teilnehmer und Zaungäste der »Flüchtlingskrise« auch das Gefühl, dass der öffentlichen und veröffentlichten Meinung das Wesentliche, die Kernfrage der Krise, gleichsam ständig auf der Zunge liegt, aber in der Debatte über Organisation und Fassungskraft unausgesprochen bleibt? Unsere Autoren versuchen, im toten Winkel der Tagesschauen zu ermitteln, worum es überhaupt geht."

 Zu den Autoren zählt erstmals auch Hans Magnus Enzensberger, der bereits anno 1990 in seinem Essay "Die Große Wanderung und Aussichten auf den Bürgerkrieg" die heutige Lage Europas prägnostizierte.

Dienstag, 5. Januar 2016

Happy New Year

Bloggen tut not (a.R.). Es gilt das Neue Jahr einleitend zu kommentieren, sonst fällt die Zahl der Aufrufe und somit die ratings. Dabei weiß der Blogger wohl, dass er die Einschaltquoten der demokratisch meinungs- und willensbildenden TV-Serien von "Lindenstraße" oder "Tatort" (= "Lindenstraße mit Mord" dixit Henryk M. Broder) und der thematisch ähnlichen Talkshows leider nie erreichen wird. Dennoch: Er weiß sich seinem Publikum verpflichtet. Darum:

Happy New Year!  im Jahr der von der "Woman of the Year" zur "Chance" ausgebauten Flüchtlingskrise sowie des anhaltenden  mörderischen Chaos in Syrien,  im Jahr des drohenden  Realkrieges - nicht bloß Stellvertreterkrieges -  zwischen den am syrischen "Bürgerkrieg" interessierten Mächten, der realdemokratischen Fortschritte im Lande des EU-Aspiranten und Nato-Eckpfeilers Erdogan, der Oettinger et al. empörenden EU-Werteverletzungen in Polen, im Jahr des Vorwahlenspektakels in den USA (Reich des Guten) und des auf Sparflamme heruntergefahrenen Krieges zwischen Putin (bad guy) und Peroschenko (good guy).

Nicht zu vergessen die bevorstehenden Landtagswahlen in diversen Bundesländern: Gelingt es den demokratisch besorgten Gemütern, mit Hilfe von Höcke und anderen politisch-medialen Genies die "Gefahr von rechts" zu bannen? Wir werden sehen.