Ungeachtet der den Klimawandel (→ global warming; S.Gabriel und die Braunkohle; Seehofer und die Nord-Süd-Megawatt-Trasse; Emissionshandel; gesamtgrüne Koalition) begünstigenden Sommertemperatur sieht sich der Blogger zum Bloggen genötigt. Aus folgenden Gründen:
1) Der Fluch des Internet (s. Eintrag vom 22.06.20; http://herbert-ammon.blogspot.de/2015/06/globkult-etc-von-fluch-und-segen-des.html )
Über Google+, den unentbehrlichen Popularisator meiner Kommentare zur Weltlage, gelangt man zu jener Unzahl von Follower (Kapitälchen, ohne gramm. sinnvolles Plural -s) und „Freunden“ sowie von deren „Freunden“, die man mit wenigen Ausnahmen weder kennt noch als „friends“ zu schätzen wüsste. Von der Fülle der ins Netz gestellten Welterklärungen, Weltbeglückungen, Seelenstrip-Shows, Verschwörungstheorien sowie Moralkeulen droht man regelrecht erschlagen zu werden, während die eigenen Verlautbarungen im Handumdrehen in die ungelesenen unteren Rubriken rutschen.
Beim „Browsen“ (= stöbern, beim Lesen überfliegen, Zeit totschlagen) in Google (ohne +) stieß ich auf folgenden Eintrag: Kritik der Tragödie - Download free ebooks, pdf & etc. Files www.fluffebook.org/1r5ba8_pdf-book-kritik-der-trag-ouml-die.pdf If you want to get Kritik der Tragödie pdf eBook copy write by good author ... Zivilreligion aus dem Geist der Tragödie von Herbert Ammon I. Die Kritik der. - Pech für den Blogger: Seine „Kritik der deutschen Zivilreligion aus dem Geist der Tragödie“ http://www.globkult.de/herbert-ammon/567-eine-kritik-der-deutschen-zivilreligion-aus-dem-geist-der-tragoedie findet derzeit auch das Interesse einer community von confidence tricksters. Ich empfehle den Essay gleichwohl der Aufmerksamkeit meiner Leser (sc. -/innen/XXYZ).
Und
doch: Besser jedenfalls, von einem Betrüger hereingelegt zu werden,
als in einen shitstorm (=
neudt. für Denunziation, Anzeige, Attacke) zu geraten, wie es
derzeit an der Humboldt-Universität dem Politikwissenschaftler
Herfried Münkler und dem Osteuropa-Historiker Jörg Baberowski
widerfährt. Immerhin, die HU-Oberen sowie einige, nicht alle,
Kollegen haben die Angegriffenen - die anonymen Aktivisten
(„Münkler-watch“) werfen ihnen das denunziatorisch Übliche:
Sexismus, Eurozentrismus, u. dergl., dazu schwer verständliche,
arrogante Wissenschaftsrethorik vor – und deren Lehrfreiheit
verteidigt. Die tapferen Widerstandskämpfer anno 2015 hingegen
verteidigen ihre Vorgehensweise mit der Furcht vor schlechten
Zensuren seitens der unter „linke“ Beobachtung Gestellten. Fazit:
Die zu NS-Zeiten blühende Blockwartkultur zeigt ihre Stärke noch 70
Jahre danach - als Bereicherung der kulturellen Vielfalt.
2)
Die Bild-Zeitung, Zentralorgan des Volkes, liefert heute eine
wichtige Ergänzung zu meinen Überlegungen zum richtigen Umgang mit
der direkten Demokratie
http://herbert-ammon.blogspot.de/2015/06/vom-richtigen-umgang-mit-direkter.html
. Auf der Titelseite verkündet Bild
das
Resultat des „Bild-Referendums“: „89
Prozent stimmen für Nein!“ Gemeint
ist natürlich nicht das von Tsipras empfohlene OXI
zu
den in schwer verständliches Griechisch übersetzten politischen
Zumutungen der Trojka,
sondern
das „Nein!“ der vox populi Teutonici, d.h. der Bild-Leser.
Immerhin: Dem Druck der von Bild
veröffentlichten Mehrheitsmeinung der deutschen Bild-Bürger,
einem Beispiel geglückter direkter Demokratie, wird sich selbst
Merkel – man sagt ihr, der versatilen „mächtigsten Frau in
Europa“, bereits Nachgiebigkeit in Sachen (Non-)Grexit nach –
kaum entziehen können. Auf Merkel ist Verlass!
Die
angestrebte Liebesheirat bedürfte, um mehrheitsfähig zu werden, nach
einem prognostischen Kalkül des Bloggers noch eines dritten
Partners. Für eine solche ménage
à trois käme
allein die FDP in Frage, die in den polls
bereits
wieder um die 5 % gehandelt wird. Die Sache hat nur noch einen Haken:
Falls die AfD (ehedem Lucke-Partei) unter ihrer neuen Vorsitzenden
Frauke Petry, der es nichts ausmacht, sich als „Nazi“ beschimpfen
zu lassen, den Sprung in den Bundestag (im Reichstag) schafft,
beginnt das Rechnen und Koalitionsverhandeln aufs neue.
4)
Der erwartete Kommentar zum Non-Grexit, egal ob OXI
oder
NAI,
steht aus. Er kommt vielleicht bei späterer Gelegenheit. Zum Thema nur soviel: Die
Griechen, genauer: die Mehrheit der für ihren Lebensunterhalt hart arbeitenden, sind schon seit langem nicht zu beneiden. Aber wer könnte
oder sollte ihnen den richtigen Rat geben?
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