Donnerstag, 19. September 2013

Vor und nach den Hochrechnungen

Da der Blogger für einige Tage außerhalb der Bundeshauptstadt weilen wird, möchte er nicht versäumen, eine - nicht unanfechtbare  - Prognose zu dem am kommenden Sonntag, den 22. September 2013 uns und ganz Europa in Spannung haltenden Wahlausgang abzugeben.

Die Frage ist nicht, wie hoch der (relative ) Wahlsieg von Merkel und der CDU/CSU ausfällt. Es geht um plus/minus 40 Prozent. Auch die Prozentzahlen für die SPD sind von nachrangiger Bedeutung. Interessant sind drei Fragen:

1) Wie tief fallen die Grünen in der Gunst ihrer bis dato unaufhaltsam wachsenden Anhängerschaft? Reicht es dann noch arithmetisch für Rot-Rot-Grün? Auf Beteuerungen der SPD, derlei Farbenspiel käme nicht in Frage, kann man sich nicht felsenfest verlassen. Die Versuchung, sich von der "Linken" tolerieren zu lassen, könnte bei einigen Genossen Steinbrücks größer sein als die Loyalität zu ihrem gegen Merkel unterlegenen Kanzlerkandidaten. Was wird im Falle einer Wahlpleite aus der  kulturellen Hegemonie der Grünen?

2) Mit wieviel Prozent schafft es diesmal  die FDP ("Mehr Markt ist mehr Freiheit" etc.)? Ein Verschwinden der FDP aus dem  Reichstag - wie aus dem Maximilianeum am vergangenen Sonntagabend  nach den  Bayern-Wahlen -  kann sich der Blogger nicht vorstellen. Aber für Schwarz-Geb dürfte es nach den ersten Hochrechnungen am 22. September kaum noch reichen.

3) Die interessanteste Frage: Kommt die allenthalben unter "Rechts"- und Populismus-Verdacht gestellte AfD (Alternative für Deutschland) über die -  in den letzten Umfragen zumindest von einem Polling Institute bereits konzedierten -  5 Prozent, und wenn ja, mit wieviel Punkten? Sollte der Erfolg der von Finanzminister Schäuble, Hauptakteur der unendlichen Griechenland- und Euro-Rettungsaktionen, als "gefährlich" attackierten real-alternativen "Alternative" höher  ausfällen, käme das gesamte etablierte Parteien- und mediale Meimungsbildungssytem in Bedrängnis. Und selbst ein mühseliger  Sprung der AfD über die Fünf-Prozent-Hürde brächte eine grundsätzliche Veränderung in der politisch-medialen Landschaft: ein ungeliebter, aber dank beachtlichem Führungspersonal unüberhörbare und ernstzunehmende oppositionelle Kraft..

Im übrigen schließt sich der Blogger der communis opinio an: Es wird eine Große Koalition geben: Schwarz-Rot. Das wäre  nichtmal das Schlechteste, vorausgesetzt es gäbe dazu eine echte Opposition...

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