Dem Publikum ist meine an
eine Zwangsehe erinnernde e-mail & social media connection zu
Yahoo! bereits nachhaltig (!) bekannt. Aus ästhetischen Gründen und
moralischer Rücksicht auf die Reputation von Globkult stelle ich
meine Beziehung zu Yahoo! nicht auf der dortigen
Titelseite vor, sondern in aller gebotenen Zurückhaltung nur auf meinem
Blog.
Gleichwohl: Die auf Yahoo!
präsentierten news verdienen eine über Yahoo!-Nutzer/-innen/-xyz
hinausgehende breitere Aufmerksamkeit. Deshalb nachfolgend meine
heutigen Lesefrüchte in Schlagzeilen oder im Extrakt:
Unterhalb einer
Edeka-Reklame („Ran an den Grill!“) steht auf leuchtend rotem
Grund die besorgte „Eilmeldung: Ungarn will sich gegen
EU-Flüchtlingsquote stemmen“. Darunter kommen die mit Fotos
versehenen Flash-Meldungen des Tages: „Tweet von Justizminister
(darüber das Konterfei von Heiko Maas) begeistert DFB-Held. Während
Söder von der CSU ins Özil-Fettnäpfchen getreten ist, macht Maas
von der SPD alles richtig.“) Gut so. (Adnote zu deutscher
Rechtschreibung und Grammatik: Seit einiger Zeit fallen selbst in den Qualitätsmedien gewisse
Endungen nicht allein in Überschriften
weg. Beispiel: „Merkel ist sich mit dem Präsident Erdogan darin
einig, dass...“).
Es folgt die für alle Leser wichtige Frage:
"Wessen Frauenname ziert Özils Schuh?“ Sodann: „Nach heftiger
Kritik: Neumann redet Klartext.“ Neumann? Womöglich eine Politikerin? Will die Dame etwa die
Briten Mores lehren? In Parenthese: Für Elmar Brok („EU-Urgestein“
in Straßburg, CDU), so war gerade noch welt-online zu entnehmen, gibt es gar kein Problem, denn: das Mehrheitsvotum „Leave!“ der
Brexiteers gilt gar nicht. Es habe sich am am 23. Juni im UK um nichts anders gehandelt als um ein
„beratendes Referendum“. Richtig, so verfährt man als
überzeugter Verfechter der parlamentarischen Demokratie mit der vox
populi. Der Revolutionär
Thomas Jefferson, Sohn der Aufklärung, sah die Sache noch anders .
„The voice of the people ist the voice of God.“
Weiter mit Yahoo!
Deutschland: Gerade wird „die heißeste EM-Spielerfrau“
vorgestellt, schon flattern weitere Bilder und Meldungen vorbei: „So heiß ist
Fergie“. Fergie? - Fehlanzeige. Danach: „Dieses Sternzeichen gehen (sic!)
fremd“. Und wenn schon, auf den
Plural kommt es an! Danach eine andere Frage von Yahoo!
ans Publikum: „Übertreibt es
Heidi damit endlich?“. Heidi ? - Zur Beruhigung des Yahoo!-Konsumenten die nachfolgende Erfolgsmeldung: „Deutschland hat den
MacDonald´s der Zukunft“.
Dass die Republikaner Donald Trump nicht verhindern können/konnten und dadurch der ungeliebten Hillary zum Sieg verhelfen werden, ist die Meinung
selbst jener wohlgesitteten und wohlbetuchten amerikanischer citizens, die
gewöhnlich republikanisch wählen. Ähnlich empört zeigt sich
Yahoo! über Trumps
jüngste Rüpeleien: „US-Präsidentschaftskandidat Trump hat
Rivalin Hillary Clinton gleich doppelt und übelst beleidigt“.
Gleich doppelt und übelst – selbst in Berlin, wo inzwischen der
Wahlkampf für den September eingesetzt hat, geht es – ungeachtet
brennender Themen wie Rigaer Straße, Müllabfuhr, Fahrradwege und
Willkommensklassen – rein sprachlich gesehen weniger übel zu.
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