Freitag, 31. Oktober 2025

Reformbedarf im Land der Reformation

In Wahlkämpfen ertönt - gewöhnlich von progressiver Seite, aber auch wie zuletzt im Januar 2025 aus dem Munde des als konservativ betrachteten Friedrich Merz  - der Ruf nach Reformen. Die Wahlversprechen sollen beim Wahlvolk Hoffnungen wecken und  Stimmen bringen.. In den die Regierungsbildung vorbereitenden Koalitionsverhandlungen wird - seit wann eigentlich ? - ein ellenlanger Koalitonsvertrag ausgehandelt, in dem  Reformen - in Wirtschaft und Gesellschaft, seit Putins Krieg auch im Militärbereich - vereinbart werden. Inwiefern die versprochenen  Reformen - Wirtschaftswachstum durch Abbau der Bürokratie und Senkung der Energiekosten,  Minderung der Soziallasten, konsequente Anwendung der Asylgesetze,  alters- und gendergerechter Wiederaufbau einer "kriegstüchtigen" Bundeswehr etc. -  danach realisiert werden, hängt von vielerlei Faktoren,  von  Entschlossenheit und realer Kooperationsbereitschaft der koalierenden Parteien, von  innerparteilichen Macht- und Richtungskämpfen, sodann von externen Faktoren wie divergierenden Interessen in der EU sowie last but not least von globalpolitischen Playern wie Putin, Trump und Xi Jinping ab. 

Am Ende passiert wenig oder nichts. Im vierten Jahr einer Rezession, die alles andere ist als die Abwärtsbewegung in einem  Konjunkturzyklus, trat ein CDU-Politiker mit dem Vorschlag hervor, zur Vermehrung des BIP  und zur Stabilisierung den  Reformationstag am 31. Oktober als  bezahlten Feiertag abzuschaffen und als Arbeitstag zu nutzen. Der Mann verfehlt das Thema gleich doppelt: erstens ist der Reformationstag in Bundesländern wie Berlin schon längst abgeschafft, zweitens hat er nicht die allfällige Empörung der Gewerkschaften bedacht. (Siehe  H.A.: https://herbert-ammon.blogspot.com/2025/06/deutsche-feiertage-in-zeiten-sinkender.html)

Nichtsdestoweniger ist der - auf absehbare Zeit noch  - vergebliche  Reformvorschlag geeignet, einige Assoziationen über den Reformationstag, ehedem Hochfest des  Protestantismus, zu wecken. Der 31. Oktober 1517 wurde  erst  hundert Jahre später anno 1617 - gleichsam im Vorspiel zum Dreißigjährigen Krieg - erstmals im Kurfürstentum Sachsen zum Feiertag erhoben. In seiner welthistorisch epochalen Bedeutung prägte er sich erst im nationalbewegten 19. Jahrhundert ins deutsche und europäische Bewusstsein ein. Für den Philosophen Hegel begründete die Reformation Luthers als deutsche Revolution den Durchbruch zur Freiheit, was im katholischen Frankreich erst durch die Große Revolution Wirklichkeit geworden sei. Umgekehrt gilt - nicht nur  im Nachbarland -  allen konterrevolutionären Denkern seit Joseph des Maistre das Jahr 1517 und La Réforme  als der Sündenfall der Moderne. Von 1517 führte der Weg der gottlosen Neuzeit über die philosophes und das Jahr 1789 zu Lenin und zum Bolschewismus. 

Derlei negative Geschichtstheologie verfehlt - auch geistesgeschichtlich - die Komplexität historischer  Prozesse wie umgekehrt die - auf dem Boden des deutschen Idealismus gewachsene  - liberale  Theologie im Raum des Protestantismus. Alle Gewissheiten eines christlich-ethisch überhöhten Fortschrittsdenkens  zerbrachen im I. Weltkrieg. Mit christlichen Versatzstücken versehene Nationalromantik mündete in die Ideologie der sog. Deutschen Christen, den Weggenossen der  - teils offen atheistischen, teils neopaganen - Nationalsozialisten. In den Anfangsjahren  des Dritten Reiches bewahrten und bewiesen wesentlich mehr Katholiken als Protestanten Distanz gegenüber dem NS-Regime. 

Gegenüber der  "großen Maskerade des Bösen"  (Bonhoeffer) erwiesen sich selbst die Proklamationen der  Bekennenden Kirche  als letztlich unzureichend. Das an die Ökumene gerichtete Stuttgarter Schuldbekenntnis vom 19. Oktober 1945 benannte zwar die Verfehlungen und Versäumnisse der evangelischen Kirchen, war aber nicht geeignet, deren faktisches Versagen -   vor und nach dem Scheitern des 20. Juli  - zu erklären. Stattdessen wurden in der späteren Nachkriegszeit protestantisch- christliche Schuldbekenntnisse zusehends zu einer Art Anklage, vorgetragen im Gestus moralischer Überlegenheit,  im Sinne einer deutschen Kollektivschuld ausgeweitet und umgedeutet. Nicht wenigen Protestanten diente - mangels theologisch-philosophischer Alternativen -  die aus dem Ost-West-Konflikt resultierende deutsche Teilung als Dogma, als die historische Strafe deutscher Schuld. Vor allem die EKD wurde zum Sprachrohr substanzlos säkularer Proklamationen wie der Erklärung des Weltkirchenrats von Vancouver 1983: Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung. Gewiss doch, aber wie?

Die Hoffnung auf geistige Erneuerung - Reform - nach der maßgeblich von protestantischen Aktivisten in der DDR initiierten Befreiung von bedrückenden, unmenschlichen Machtverhältnissen ist in den Jahren seit dem wundersamen Jahr 1989/90 verflogen. Nach kurzer Zeit durchwehte der alte bundesrepubkikanische,  linksliberale Geist - eine Mischung aus Schuldgefühlen, Selbstverleugnung und universalistischer Hypermoral -  erneut die deutsche Kulturlandschaft. Der Geist  wird bewegt von Intellektuellen, denen die deutsche Geschichte - von Luther über die Nationalbewegung, das  preußisch-protestantische Kaiserreich bis zum Nazireich - nur noch als geistige Negativfolie dient. Abgesehen von den wenigen Frommen im Lande, meist Geistesverwandte der amerikanischen Evangelikalen,  verkündet der zeitgenössische  Protestantismus  kaum mehr als eine Variante links-grüner Ideologie. 

Kein Wunder, dass derlei Botschaft immer weniger Menschen anspricht. Derzeit gehören noch 22 Millionen Menschen in Deutschland der evangelischen Kirche an. Nur zwei Prozent davon sind regelmäßige Gottesdienstbesucher. In wenigen Jahrzehnten wird sich die Zahl halbiert haben.

Reformen in allen Bereichen der deutschen Gesellschaft sind vonnöten. Von den in den diversen Gremien und Institutionen - Rundfunkräten, (staatlich geförderten) NGOs, Ethikräten und Parteien - vertretenen Protestanten sind - da nur Teil der gesellschaftlich-kulturellen Gesamtverfassung - leider keine fruchtbaren Anstöße zu Veränderungen - zu Reformen  in Staat, Gesellschaft und Kultur - mehr zu erwarten. In einem ahistorisch gewordenen Land wird früher oder später auch der Reformationstag einer "Reform" geopfert werden. 

 

 

 

 


Freitag, 24. Oktober 2025

Noahs Regenbogen als Markenzeichen politischer Bildung

Wie eine "Regenbogenfamilie" korrekt zu definieren ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht kennt sich Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der die "vielfältige" Hauptstadt im Sommer wochenlang mit der betreffenden Fahne beflaggte, in dieser Frage besser aus. Er meint jedenfalls, die sexuelle Identität müsse unter Artikel 3 "ins Grundgesetz rein".

Als Stino und Hete -  zwei Vokabeln, die m.W. nicht  in der von dem Berliner Staatsanwalt bzw. dem in Wiesbaden angesiedelten BKAgegen Norbert Bolz benutzten hessischen  Suchmaschine unter die Rubrik "Hass-und-Hetze" fallen -, natürlich auch altersbedingt, käme ich  in "unserer Demokratie"  als männlicher Familienminister (m, ohne Sternchen und Suffix) jedenfalls nicht in Frage. Als aus der Zeit gefallener Zeitgenosse und familienrechtlicher Laie würde ich vielleicht  die Familienverhältnisse der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel der Kategorie "Regenbogen" zuordnen. Ich könnte mich aber auch irren, insofern Weidel einerseits ihr Privatleben streng abschirmt, andererseits den linken  Kampfbegriff "queer" für sich ablehnt, was wiederum aus Sicht aller progressiven "Linken" als Ausweis ihrer rechten, also irgendwie faschistischen Gesinnung völlig genügt. 

In der neunten Klasse eines hessischen Gymnasiums ("Hesse[n] vorn") erhielt mein Enkel im Fach "Powi" (Politik und Wirtschaft oder so ähnlich) die Aufgabe, ein Referat über die "Regenbogenfamilie" zu erarbeiten.  Ich nehme an, dass er sich als Pubertäter (sc. Pubertierender)  in sexualibus  - auch ohne das entsprechende Unterrichtsprogramm in der Grundschule und/oder der gymnasialen Unterstufe - zumindest theoretisch bereits einigermaßen auskennt.  

Ob er außerdem mit den Aspekten - und soziokulturellen Vorzügen - einer "Regenbogenfamilie" hinreichend vertraut ist, vermag ich nicht zu sagen. Ebensowenig, ob ihm bei seinem Vortrag eine demokratisch befriedigende Definition des Begriffs - konkretisierbar anhand von Beispielen aus dem Leben von Promis - gelingt. Vielleicht nähert er sich über die biblische Geschichte von der Sintflut und über die Berliner Schwulenparade, wo er  schon mal mit Erstaunen  feststellte, "da sitzt ja ein nackter Mann in der U-Bahn", sowie über Julia Klöckners Flaggenstreit dem Begriff des Regenbogens. Eine Erinnerung an Thomas Müntzer und die Schlacht von Frankenhausen (gelegen in Höckes Thüringen!)  - ist im Erwartungshorizont des  Lehrers mutmaßlich nicht vorgesehen, denn  die für den Lehrplan verantwortlichen zeitgenössischen Linksgrünen haben im Kampf gegen  Patriarchat und für Vielfalt  den altbackenen Klassenkampf (vorerst)  in  die ideologische  Abstellkammer  gestellt. Wichtiges Lernziel ist jedenfalls die definitorische Abgrenzung der  Regenbogenfamilie von der autoritären Klein- sowie von der konventionellen Patchwork-Familie. 

Mal sehen, wie sich mein pfiffiger Enkel durch das Ideologiegestrüpp durcharbeitet und welche Note er am Ende für seine Arbeit am Begriff kriegt. Mit Sicherheit kriegt er keinen Bonus, wenn er die binäre Sintflutgeschichte - vom Thema etwas abweichend -   um die Schweinigelei um den nackten, betrunkenen Noah erweitern wollte. Auf keinen Fall sollte er Weidel als  role model in Regenbogenfragen anführen. Da verstehen deutsche Progressivpauker keinen Spaß.  


Freitag, 10. Oktober 2025

In eigener Sache: Irrungen, Wirrungen im www.net

Art. 10 GG garantiert als  Grundrecht das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis. Ehedem wurde der Artikel nur von um juristische Konsequenzen unbesorgten Boulevard - und/oder Enthüllungsjournalisten sowie Geheimdiensten  unterlaufen.  Die digitale Revolution hat diese aus einem anderen technischen Zeitalter stammende Garantie der Persönlichkeitsrechte außer Kurs gesetzt. 

Für jeden Laien-Hacker, erst recht für Experten, ist es ein Kinderspiel, das e-mail-Konto eines Nutzers/Users (m/w/d) zu knacken, um an im Privatbereich übermittelte Informationen heranzukommen oder mit einem Virus das private Kommunikationsnetz lahmzulegen. Immerhin gilt derlei Zugriff auf die Privatsphäre noch als strafrechtliches Vergehen.  

Anders steht es mit dem von den Hütern unserer Persönlichkeitsrechte beschworenen Datenschutz. Der Handel mit Adressen (von Kunden, Abonnenten, Unterzeichnern von fruchtlosen Aufrufen)  gehört längst zum Geschäftsmodell zahlreicher Unternehmen. Meine Mobilfunknummer ist längst zu vielen Personen, Werbeunternehmen oder Umfrage-Instituten ("Haben Sie eine Minute Zeit, um ein paar Fragen zu beantworten?") bekannt, als dass ich mich über derlei Zudringlichkeit noch erregen könnte. Datenschutz als Bürgerrecht? My foot!

Es gab - gibt es sie vielleicht jetzt noch? - in meinem Umfeld ein paar wenige Leute, die sich dem Sprung ins www.net verweigerten. Sie blieben bei Kugelschreiber, Schreibmaschine, Briefen und Festnetz. 

Ich gehöre nicht dazu. Als Blogger und Autor auf Globkult und diversen online-Zeitschriften bin ich auf das www.net bzw. social media angewiesen, um meine - mutmaßlich wirkungslosen - Kommentare zu den unerfreulichen Weltläuften kundzutun. 

Das ist dem Internet-Kraken Google nicht entgangen. Dort wimmelt es von Einträgen unter meinem Namen. Die Sache wird etwas kompliziert dadurch, dass im Netz noch einige andere Träger meines Vor- und Nachnamens erscheinen. 

Doch selbst die Allmacht Google ist nicht frei von Irrtümern. Google stiftet Verwirrung, wo meine Existenz als Publizist mit dem Konterfei eines SPD-Lokalpolitikers aus meiner fränkischen Heimatregion illustriert wird. Dass dabei mein Recht - oder das Recht des betreffenden Politikers - auf das eigene Bild verletzt, meine oder dessen Eitelkeit gekränkt sein könnte,  interessiert Google nicht. Gegen Google sind wir machtlos, egal was Brüssel dagegen zu unternehmen gedenkt.

Verwunderung bzw. Ärger erregt ein anderer - offenbar unkorrigierbarer - Irrtum bezüglich meines aus Eigeninteresse initiierten Auftritts auf dem Internet-Portal academia.edu. Seit einiger Zeit versuche ich vergeblich, Publikationen auf meiner gewohnten Seite (mit Foto) hochzuladen. Es gelingt mir  einfach nicht mehr. Die betreffende Seite ist blockiert. Stattdessen landet der hochgeladene Text auf einer  anderen, neuen Seite unter meinem Namen -  und geichfalls  mit einem  fremden Fotoporträt. Mit der Folge, dass ich auf der "neuen" Seite - anders als auf der blockierten Seite -  nur noch ein paar "followers" habe und die Zahl der Leser (m/w/d) entsprechend bescheiden bleibt. 

Versuche, das in Kalifornien angesiedelte Portal zu einer Korrektur des fehlgelaufenen Algorithmus  zu bewegen, sind bis dato gescheitert. Vielleicht gelingt es geneigten Lesern meines Blogs, die anonymen Betreiber ( sc. -innen)  von academia.edu auf den mich schmerzenden Riß im www.net aufmerksam zu machen.

 

 

 

 

 

Freitag, 3. Oktober 2025

Reflexionen am und zum 3. Oktober 2025

I.

Patriotische Aufwallungen sind mir - ungeachtet eines anno 1982 zusammen mit Peter Brandt geschriebenen Aufsatzes mit dem Titel "Patriotismus von links"- wesensfremd. Nachdenken über die deutsche Geschichte, in die ich 1943 hineingeboren wurde, mündet - wohl auch altersbedingt - eher stets in Betrübnis und Ratlosigkeit angesichts des unsäglichen Grauens, das im 20. Jahrhundert von Hitler-Deutschland - von Deutschen, Gottseidank nicht von allen  - exerziert wurde. 

Nicht in Widerspruch dazu steht die Erinnerung an die immense Freude, die ich in den Tagen des Mauerfalls empfand und die sich im Einheitsjahr 1990 bis zu dem Datum des 3. Oktober fortsetzte. Die Bilder jenes weltpolitischen Wunderjahres - vom Tanz auf der Mauer über die DDR-Wahlen  am 18. März 1990 über die Stationen der 2+4-Verhandlungen bis zum Einheitstag am 3. Oktober -  haben sich unauslöschlich in mein Gedächtnis eingeprägt. 

Was wissen heute meine Enkel  davon? Was sagen ihnen  jetzt oder erst später noch Namen wie Alexander Jakowlew, Gerhard Schürer, Günter Mittag, Hans Modrow, Lothar de Maizière, Richard Schröder, Günter Krause  - oder Thatcher, Mitterand, Genscher, Edward Schewardnadze, Jimmy Baker, Douglas Hurd, Roland Dumas, Krysztof Skubiszewski? Was und wie erfahren sie davon in der Schule, auf Tiktok, auf Instagram, in ihren Whatsapp-Gruppen oder auf der Glotze? Am Vorabend des 3. Oktober standen einzig auf Arte zwei sehenswerte Sendungen zum deutschen Einheitstag auf dem Programm. Fehlanzeige auf allen anderen Kanälen. 

Was lernen unsere Jungen, die künftigen Träger (sc. m/w/d) "unserer Demokratie" bzw. unsere künftige "Elite", in den ehedem vorbildlichen deutschen Bildungsinstitutionen? Werden ihnen - außer der ausufernden Terminologie sexueller Verhaltensweisen -  die Begriffe Moralpolitik und Realpolitik, Faktizität und  Kontingenz vermittelt, kennen sie die Differenz zwischen Werten und Wahrheit, den Konnex von Interessen und Ideologie, die Mechanismen der Großen Politik bis hin zum "Selbstmord Europas"? Was sagt ihnen der Begriff "mors Dei"? Erkennen sie - bei allen Lernzielen der "politischen Bildung" -  die in den Nazi-Wahn mündende Synthese von Darwinismus und Vulgärromantik? 

Last but not least: Was gehen die laut immer neuer Statistiken - die nichts anderes belegen als den als "rechts" (gleich "rechtsextrem)" perhorreszierten Begriff "Bevölkerungsaustausch" - zahlenmäßig expandierenden, semialphabetisierten Schüler  (und -innen)  die Nazi-Verbrechen an?  Was die deutsche Teilung und die deutsche Einheit, was die - nicht nur von Protestanten - als Residuum christlicher Religion invozierte deutsche Schuld, was das von Angela Merkel als "Teil der deutschen Staatsräson" bezeichnete Verhältnis zu Israel?   

Soeben erfahren wir im Feuilleton der FAZ (vom 2. Oktober 1990, S.13) von "Vorboten (?) des Kulturkriegs".  Im Programm des ehedem zur "Aufarbeitung" der deutschen Katastrophe etablierten Münchner Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) wird unter neuer Leitung auch die Zeitgeschichte thematisch umformatiert. Unter der Rubrik ("Achse") Intersektionalität soll es fortan ausdrücklich um "Race, Class und Gender" gehen. 

II.

So kämpft  anno 2025 nur noch ein Häuflein von wackeren Streitern  für die Bewahrung oder Erneuerung des "Abendlandes",  dessen Zentrum über viele Jahrhunderte hin das Sacrum Imperium Romanum  (Heiliges Römisches Reich, ab 1495 HRR Deutscher Nation) bildete.

Anstelle einer Elegie verweise ich  zum Tag der deutschen Einheit auf einen Text (kopiert aus dem Internet), der  noch gewisse Hoffnung birgt. Er stammt von Claudio Mancini, der sich - mutmaßlich aus persönlichen, jahreszeitlichen (oder klimatischen), womöglich auch politischen Gründen - meistenteils auf Sizilien - historisch weit entrückter mediterraner Schwerpunkt des Stauferreiches - aufhält und von dort mit seinem bissigen polit-satirischen Blog "Mancinis Scharfblick" interveniert. https://politsatirischer.blogspot.com/2025/10/kein-schoner-land-in-dieser-zeit-oder.html?

Unter dem Titel "Kein schöner Land in dieser Zeit ..., oder der freiwillige Weg in die bürgerliche Knechtschaft" erinnert er - horribile dictu - an große Deutsche. (Ich hätte seiner Aufzählung noch Namen wie Lessing und Kleist, Stresemann und Willy Brandt hinzugefügt.) Unbeirrt von bundesrepublikanischen Denkgeboten schreibt Mancini, es habe den Anschein, als wollten "unsere bunt-woken, gendernden, geschlechtsverirrten und ökonomisch wie historisch unbeleckten Staatslenker

...das Land Goethes, Schillers und Thomas Manns, -

...das Land Bachs, Beethovens, Schumanns und Händels, -

....das Land Dürers, Caspar David Friedrichs und Gerhard Richters, -

...das Land Kants, Hegels und Nietzsches, -

...das Land Gauss´, Einsteins und Plancks, -

...das Land Heines, Rilkes und Hölderlins, -

...das Land Adenauers, Bismarcks und Ludwig Erhards, -

...das Land Bonhoeffers und Benedikt XVI., -

...das Land Wagners, Brahms´und Händels,  

...das Land Albert Schweitzers, Robert Kochs und Paul Ehrlichs, -
 
...das Land Keplers, Humboldts und Heisenbergs, -
 
...das Land der Grimms, des Märchenschatzes  und des Nibelungenlieds, -
 
...das Land der Geschwister Scholl und Stauffenbergs, -
 
...das Land Siemens(´), Benz´ und Diesels,
 
den ´eingewanderten´ Analphabeten, marodierenden Judenhassern und martialischen Islamisten aus steinzeitlichen Kulturkreisen kampf- und widerspruchslos die Übernahme unserer Heimat überlassen!.. Dem Tag der deutschen Einheit gebührt eigentlich  der Titel: Tag der Reflektion, während Politiker fernab von jeglichen bürgerlichen Bedürfnissen alles tun, um ihren persönlichen Willen durchzusetzen. [...]
Sieht man sich nüchtern und reflektiert das "Gesamtpaket" der Eliten an, braucht man keine Fantasie, um zu wissen, wie es enden wird. Dennoch besteht Hoffnung, denn jedes Gewinde einer Schraube hat auch ein Ende..."