Sonntag, 22. April 2018

Sanktionen, Putin und Friedrich List

An Stelle eines eigenständigen Blog-Eintrags - ich kündige einen solchen zu den Bremer Asylmusikanten an - verweise ich die Fan-Gemeinde auf meinen soeben auf Globkult erschienenen Artikel zur Problematik von Wirtschaft und Außenpolitik, von Sanktionen und deren keineswegs immer erreichten Zielen oder intendierten Folgen. Was im Falle der Sanktionen gegen Südafrika langfristig Wirkung zeigte - auch hier mehr der moralische Druck als die Maßnahmen im Wirtschaftsverkehr -, verfehlt im Umgang mit Russland unter Putin offenbar seine politische - und ökonomische - Zielsetzung. Russland hat trotz oder wegen der Sanktionen seine Kapazitäten entwickelt und seine Produktivität insgesamt gesteigert. Die Sanktionen wirken anscheinend somit eher im Sinne von Friedrich Lists "Erziehungszoll".

Was das Machtpotential des eurasischen Nachbarn betrifft, so hat Russland seine Militärrüstung in wenigen Jahren modernisiert. Russland - unter Jelzin hilfloses Objekt der Weltpolitik - ist in den Rang einer Großmacht zurückgekehrt. Insofern, als das Bürgerkriegschaos in Syrien nicht nach einem moralisch simplen Schwarz-Weiß-Muster zu erklären ist, kommt man nicht umhin, Putins Rolle als Retter des Assad-Regimes - etwa im Hinblick auf das Überleben der Christen im Land - nicht nur mit empörten Augen zu sehen. Selbst der dank Merkel vom Justizministerium ins Außenamt gesprungene Großmoralist Heiko Maas - einst kleiner saarländischer  Protegé von Oskar Lafontaine - hat inzwischen erkannt, dass ein Friede in Nahost nur mit Russland und Putin zu erreichen ist.

Siehe den Aufsatz in Globkult unter: https://www.globkult.de/politik/welt/1410-die-sanktionen-gegen-putin-und-die-hilfreichen-folgen-fuer-russland
P.S. Im  drittletzten Absatz steht wegen eines lapsus calami "des in EU-Europa nicht immer ungeliebten...Deutschlands".  Es sollte ursprünglich heißen: "nicht immer geliebten...D.s." das Satz passt aber auch mit dem ins Gegenteil verkehrten Partizipialadjektiv.

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