Donnerstag, 11. Juli 2013

Alternativlos: die EKD, die NSA, der ESM

Die Aufrufe  sacken in den letzten Tagen bedenklich ab, höchste  Zeit für den Blogger, dem Publikum weitere Einsicht in sein Innenleben zu gewähren.

1) Ein Wort über die Heilsanstalt EKD? Lohnt nicht. Auf spezifische Weise widerspiegelt das Erscheinungsbild des in die Schlagzeilen geratenen Chefs, des rheinischen Präses Nikolaus Schneider,  gewählt von  irgendeinem, dem Blogger in seiner Zusammensetzung nicht weiter bekannten  protestantischen Conclave, die geistig-geistliche Verfassung des sich fürs Lutherjahr 2017 rüstenden schrumpfenden Unternehmens: oberlehrerhaft, selbstgefällig,  frei von Anflügen kritischer Selbstbefragung. Der Präses repräsentiert die protestantische Grundhaltung: vermeintlich frei im Wort, anerkennt sie  keine Dogmen  außer die eigenen. Ihr Anspruch auf höhere Moral lässt Widerspruch nicht zu.

2) Empörung über die universal-digital ausgreifende Wissbegier unserer Freunde und Bündnisgenossen? Nein, der Blogger gehört zu der von Ulrich Siebgeber (siehe unter GlobKult) als "die Nüchternen" bezeichneten Spezies. Selbst wenn´s den mächtigen Freunden  nicht allein um die Abwehr des Bösen in Gestalt der Djihadisten/Islamisten/Salafisten/Fundamentalisten /Mullahs und/oder "Gotteskrieger" - ein von der demokratischen Zensurbehörde zu Darmstadt zum "Unwort" erklärter Terminus - geht, sondern um das Ausspähen von Betriebsgeheimnissen, i.e. primär um Wirtschaftsspionage, sodann um Politisches, sofern es dieses in dem von Freunden umringten  Deutschland noch gibt - ja, wen sollte das wundern? Kein Grund zur Erregung, denn: Wo Interessen, gar politische,  im Spiel sind, hört die Freundschaft auf. Das ist einfach zu verstehen, und nur so bleibt auch  die Freundschaft erhalten.

Das verstehen ohne Frage auch   demokratische Lichtgestalten wie Sabine Schnarrenberger-Leutheuser und Jürgen Trittin, wenn sie sich für den Wahlkampf  bürger- und freiheitsrechtlich aufplustern. Beide wissen  genau, dass zu Freundschaft und Bündnistreue der freundschaftliche Verzicht auf Datensicherheit gehört. Zum seit Jahrzehnten eingeübten Umgang unter Freunden gibt es keine Alternative. Zudem: Auf Souveränität zu pochen, liegt den beiden Sicherheitskämpfern mit Sicherheit fern.

Gänzlich unangebracht ist auch die entsetzte Anklage unseres Chefmoralisten Rolf Hochhuth (in der heutigen FAZ unter "Fremde Federn"). Sie geht in Richtung  Washington, London, mutmaßlich auch Paris, nicht nur fehl, sondern dient allenfalls als Ausweis der Neigung der Deutschen zum hochpolitisch Unpolitischen.

3) Inwieweit die Euro-Krise angesichts der Finanzlage sowie der Null-Wachstumsraten unserer Euro-Bruderländer bereits ausgestanden sein soll, ist für den Blogger eine drängende Frage. Sie kann von der deutschen Politik  indes erst nach den Septemberwahlen beantwortet werden.Vorher will man dem Wähler - pardon: der Wählerin und dem Wähler, also dem Wahlvolk - keine unnötigen Sorgen bereiten. Was danach kommt? Mutmaßlich eine Große Koalition, welche den Steuerzahlern (sc. der St.-in, dem St.) die dann notwendigen Schritte - inflationäre Schuldenpolitik als hyperkeynesianisches Schmiermittel der arretierten Ökonomien - plausibel macht. Dazu gibt es keine Alternative.

4) Ob die als "Alternative für Deutschland"  auftretende Neu-Partei um den Wirtschaftsprofessor Lucke ihre  Alternativen zur Geltung bringen kann, ist derzeit nicht zu beantworten. Die   - im Zweifelsfall stets  als  "rechtspopulistisch" zu klassifizierende - AfD  ist aus den Medien verschwunden. Was ist aus den ausbaufähigen 3 Prozent geworden, bei denen sie  vor ein paar Wochen  in den Umfragen - angeblich - stagnierte? Anders als die ehedem als "Alternative" aufgetretenen Grünen existiert die "Alternative" um Lucke anscheinend gar nicht mehr. Man sieht: Egal, ob´s ums Geld geht, ums e-mail-Geheimnis oder ums protestantisch definierte Familienheil: Alles ist alternativlos.

P.S. 30. Juli 2013: Die Frage nach dem Verbleiben  der Lucke-Partei hat eine Antwort erfahren In der letzten Allensbach-Umfrage lag Lucke und seine keinesegs namenlosen Mitstreiter von der Alternative für Deutschland (AfD) bei 3,5 Prozent. Gelingt es den neuen "Alternativen", außer verärgerten CDU- und FDP-Wählern  noch andere, insbesondere Nichtwähler zu mobilisieren, könnten die Wahlen im September noch eine Überraschung bringen.


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