Dienstag, 4. Februar 2020

Leseempfehlung zum Brexit



I.
Ich enthalte mich bis auf weiteres  eines  unz(w)eitgemäßen Kommentars zum Brexit.  Dieser (Dem.pron., m.) wurde von niemandem (auch nicht von David Cameron) für möglich gehalten, von allen guten Europäern, erst recht von guten Deutschen, bekämpft, aber von dem souveränen Inselvolk (abzüglich der nach Souveränität strebenden Schotten) beschlossen und von Boris zum 31.01.2020, 24. 00 h (Central European Time) termingerecht vollzogen. Schon aus Gründen grammatikalischer Gendersensibilität, nicht allein aufgrund unserer besonderen Verantwortung vor der Geschichte, müssen wir Deutsche den Brexit ablehnen.

Wir sind  zutiefst verstört - auch dies eine Lehre aus unserer Geschichte - über der Engländer Verlust an common sense. Wie war das möglich? Uns kann sowas nicht passieren. Davor schützt uns das Grundgesetz, das zwar Volksabstimmungen (Art. 20,2 GG) vorsieht, aber aufgrund historischer Erfahrung auf die Anwendung des Verfassungsprinzips lieber verzichtet. Schließlich lernt hierzulande jedes Schulkind, weiß jeder Abiturient (w/m/d), erst recht jeder Bachelor (engl., aus dem Mlat. baccalaureus, dort noch m., heute genusneutral), dass Hitler vom deutschen Volk gewählt wurde. Ja, genau: Das war  am 30. Januar 1933, oder so ähnlich... Oder war´s der 23. März? Deshalb operiert heute nur die AfD mit der populistischen Forderung nach Volksabstimmungen, die Grünen schon lange nicht mehr...

II.
Es gab aber auch Zeiten vor dem britischen Beitritt zur EWG (1973), lange vor  Maastricht (1992/1993) und der EU und lange vor dem 31. Januar 2020, dem  denkwürdigen Tag, als  Maireed McGuiness, die irische Präsidentin des Europaparlaments, den politischen Obszönitäten  des arch-Brexiteers Nigel Farage nur durch Abstellen des Mikrophons Einhalt gebieten konnte. Es war die Zeit des swinging London, als der deutsche Schüler Dirk Maxeiner - heute Redakteur bei Achse des Guten - Bildungserlebnisse in Soho suchte. Zur Aufheiterung in all unserer medial beförderten Betrübnis empfehle ich seinen von Jugenderinnerungen inspirierten Artikel zum Brexit: https://www.achgut.com/artikel/der_sonntagsfahrer_goodbye_uschi

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