Über
den kommunikativen Nutzen der digitalen Medien kann man geteilter
Meinung sein. Als Nutzer ("User") und Gastautor auf der "Achse des
Guten" neige ich zu einem eher positiven Urteil. Ohne die online-Medien
wären wir der politisch-moralischen Dauerberieselung durch die
öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ausgesetzt. Selbst in den
Qualitätszeitungen bekommt man fast flächendeckend nur noch die
gleichen durchgrünten Meinungen vorgesetzt. Kritik am herrschenden
Politik- und Parteienbetrieb (Groko unter Angela aeterna) ist selten,
Widersprüche in Reden und Handeln der "Eliten" werden nur selten
aufgespießt. Wo bleibt beispielsweise die demokratische Entrüstung über
die großzügige Vergabe - in Millionenhöhe - von Aufträgen an Beratungsunternehmen (zuletzt
für Beratungs-Beratungen) im Verteidigungsministerium unter Ursula von
der Leyen? Von derlei Praktiken erfährt man nahezu ausschließlich über
die social media, in denen die angeblich populistisch korrumpierte
Volksseele nichts als ihre Ressentiments auslebt.
Doch zum Missfallen der politisch-medialen Klasse trifft weithin das Gegenteil zu: Ohne das Internet (social media
inklusive) und die digital gespeicherten Informationen wären wir
weniger informiert, würde uns die politische Faustregel "Was geht mich
mein Geschwätz von gestern an" weniger Ärger - oder weniger
sardonisches Vergnügen - bereiten. Über eine e-mail-Adressenkette
erhielt ich eine politisch erheiternde Information über zwei
demokratische Kernaussagen aus dem Munde der Justizministerin Katarina
Barley, SPD-Spitzenkandidatin für die EU-Wahlen im Mai 2019:
1) "Mit 16 ist man so erwachsen, dass man weitreichende politische Entscheidungen fällen kann."
2) "Mit 20 Jahren kann man unmöglich die Folgen seines Handelns
abschätzen und darf darum vor Gericht nicht wie ein Erwachsener
behandelt werden."
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